Mahnmal im Kreishaus aufgestellt
Der Künstler Rüdiger Schwenk hat im Rahmen eines Projektes mit unterschiedlichen Künstlern sowie Beteiligten aus Politik und Gesellschaft ein Mahnmal aus Corten-Stahl geschaffen, das er nun dem Rheingau-Taunus-Kreis geschenkt hat. Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust steht die Skulptur mit dem Schriftzug #WEREMEBER ab sofort im Eingangsbereich der Kreisverwaltung.
„Ich bedanke mich bei Rüdiger Schwenk für seine Initiative, dieses Mahnmal zu erschaffen und dies dem Rheingau-Taunus-Kreis zu schenken. Gerade in diesen Zeiten, in denen unsere Demokratie von innen bedroht ist, ist es besonders wichtig, an den Holocaust und die Millionen Opfer zu erinnern. Denn, ‚Nie wieder‘ ist jetzt. Überlebende des Holocaust wie Margot Friedländer warnen, dass es damals ebenso angefangen hat wie heute. Nicht mit Deportationen und Vernichtungslagern, sondern mit Worten, mit Hass, mit Ausgrenzung und Antisemitismus. Wir haben in Deutschland sechs Millionen Gründe uns jeden Tag im Kleinen wie im Großen aktiv gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Hetze zu stellen“, so Landrat Sandro Zehner und ergänzt: „Das Mahnmal von Rüdiger Schwenk im Kreishaus wird uns an diese Verantwortung erinnern.“
Auf einer 120 mal 100 Zentimeter großen Tafel aus Corten-Stahl sind die Schriftzüge „#WEREMEMBER“ ausgeschnitten mit ihrer hebräischen Übersetzung, die in lateinischen Buchstaben als „Anachnu sochrim“ zu lesen sind und „wir erinnern“ bedeuten. Am unteren Rand der Tafel ist ein Stück Lorbeerkranz befestigt. Er besteht aus 50 geschmiedeten Blättern aus Corten-Stahl. Unter dem Kranz ragen zwei Schärpen heraus, die an Schleifen an einem Gedenkkranz erinnern. Auf diese Schärpen wurden über 60 Siegel aufgeschmiedet.
Das Mahnmal ist am 22. Februar 2023 gemeinsam mit 14 Schmieden aus ganz Deutschland entstanden. Zahlreiche Ehrengäste hatte Rüdiger Schwenk dazu eingeladen, ihre Initialen auf kleine Siegel zu schmieden. Diese wurden anschließend an den Schleifen am Mahnmal befestigt. Dort finden sich unter anderem Siegel von Dr. Jacob Gutmark, dem Landesvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Hessen und der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, dem Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, dem Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch, dem damaligen Innenminister Peter Beuth, dem ehemaligen Landrat Frank Kilian, Landrat Sandro Zehner damals noch als Bürgermeister der Stadt Taunusstein, sowie den Bürgermeistern aus Aarbergen und Bad Schwalbach, Matthias Rudolf und Markus Oberndörfer.
Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day) am 27. Januar wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt.