Bürgermeister Joachim Reimann hat mit seinem Idsteiner Amtskollegen Christian Herfurth und Landrat Frank Kilian in einer Videokonferenz eine gemeinsame Initiative zur Weiterentwicklung der „Ländchesbahn“ vereinbart.
Seit 1888 verbindet die Strecke den Bahnhof Niedernhausen mit dem Hauptbahnhof in Wiesbaden. Doch die Bürgermeister und der Landrat sehen noch erhebliches Entwicklungspotential.
Verschiedene Verbesserungsziele wurden in dem Gespräch definiert. Viele davon waren bereits Forderungen der Gemeinde Niedernhausen an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Um mehr Fahrgäste anzuziehen, soll zum Beispiel ein 15-Minuten-Takt in den Verkehrsspitzen eingeführt werden. Dies bedingt aber, dass es auf der eingleisigen Strecke Ausweichstellen gibt. Weitere Ziele: Verlängerung der Züge in den Spitzenzeiten, eine Elektrifizierung der Strecke, Wiederherstellung des Bahnhaltepunktes am Rhein-Main-Theater Niedernhausen und Schaffung einer neuen P+R-Anlage an dieser Stelle sowie der Neubau eines Bahnhaltepunktes in Niederseelbach mit P+R-Anlage. Die Ländchesbahn soll zudem bis Idstein weiterführen und es soll mehr Direktverbindungen Limburg-Niedernhausen-Wiesbaden geben. Auch eine bessere Verbindung mit den an den Bahnhöfen abfahrenden Buslinien ist gewünscht.
Die Optimierung der Ländchesbahn durch die Umsetzung der genannten Ideen ist nach Ansicht von Bürgermeister Joachim Reimann als Baustein einer gelingenden Verkehrswende unabdingbar. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund, dass der Bahnhof Niedernhausen nach Abschluss der laufenden Sanierung demnächst barrierefrei und modernisiert sein wird und die Gemeinde Niedernhausen in den kommenden Jahren auch das Bahnhofsumfeld entwickeln möchte.
Wichtig für das Erreichen der gesteckten Ziele ist die Zusammenarbeit mit dem Hessischen Verkehrsministerium und der Landeshauptstadt Wiesbaden, die nach dem Aus für die City-Bahn und durch die Erschließung des Baugebiets Ostfeld dringend Verkehrsentlastung in Richtung Schiene braucht. Landrat Frank Kilian und sein Verkehrsdezernent Günter F. Döring wollen hier auf einen Schulterschluss mit Land und Landeshauptstadt hinarbeiten. Gemeinsam soll dann auch in Zusammenarbeit mit dem Kreis Limburg-Weilburg auf den RMV eingewirkt werden, in den kommenden Jahren die Umsetzung der definierten Ziele voranzutreiben. Die Bürgermeister Reimann und Herfurth sowie Landrat Kilian haben vereinbart, die definierten Ziele in einer gemeinsamen Projektgruppe zu verfolgen.