Landrat Kilian und Gesundheits-Dezernentin Merkert ziehen eine erste vorsichtige Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns / Kleine Fortschritte und ein Licht am Ende des Tunnels
„Wir sind beeindruckt, wie viele Menschen sich im Rheingau-Taunus-Kreis an die Anfang November erlassenen Einschränkungen gehalten haben und bereit sind, dies auch weiter zu tun. Dafür gilt allen Bürgerinnen und Bürgern unser herzlicher Dank!“, betonen Landrat Frank Kilian und die Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert. Gab es vor dem Teil-Lockdown noch einen stark exponentiellen Anstieg der COVID-19 Infektionen im Kreisgebiet und in Deutschland, so konnte dieser vorerst gestoppt werden. Das Gesundheitswesen in Deutschland blieb deshalb – trotz vereinzelter Engpässe – bislang noch leistungsfähig. Landrat Kilian: „Mehr wurde nicht erreicht, aber auch nicht weniger!“
Denn die Zahl der Corona-Neuinfektionen wächst weiter, jedoch langsamer als zuvor. Der Inzidenzwert im Rheingau-Taunus-Kreis liegt momentan bei über 225. Der Teil-Lockdown Anfang November war nötig, um Infektionsketten zu durchbrechen und somit den exponentiellen Anstieg zu stoppen. Kilian: „Sonst läge der Inzidenzwert im Kreisgebiet deutlich höher.“ „Wir erleben in diesen Tagen also nur kleine Fortschritte, sie bringen uns aber noch nicht in ein sicheres Fahrwasser“, ergänzt Monika Merkert. Als ein ganz „wichtiges Licht am Ende des Tunnels“ werten Kilian und Merkert deshalb die Ankündigung der hessischen Landesregierung, dass mit den Impfungen vielleicht schon im Dezember begonnen werden soll.
„Im Kreisgebiet erkennen wir lokale und dadurch auch eingrenzbare Schwerpunkte, die unterschiedlich intensiv von dem Corona-Virus betroffen sind“, so der Landrat. In einzelnen Kommunen sind beispielsweise Einrichtungen für Senioren betroffen, aber auch Gruppen in Kindertagesstätten oder Schüler von Klassen oder Mitarbeiter von Betrieben. Darüber hinaus zeichnet sich ein diffuses Bild des Pandemie-Ausbruchsgeschehens im Kreisgebiet weiterhin ab. „Nach unseren Erkenntnissen wissen viele Infizierte nicht, bei wem sie sich angesteckt haben“, so die Gesundheits-Dezernentin. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind aufgrund der hohen Infektionszahlen in den vergangenen Wochen enorm gefordert. Mit Unterstützung von Mitarbeitenden aus anderen Fachdiensten, die sich freiwillig meldeten, erfolgt die Ermittlung von Kontaktpersonen auch an den Wochenenden.
Das bedeutet auch, dass Personen erst beim Auftreten von Symptomen merken, dass sie den Virus in sich tragen und erst dann in Quarantäne geschickt werden können. Zudem werden auch weiterhin bundesweit täglich viele Menschen mit einer Corona-Infektion in die Kliniken eingeliefert, auch die Zahl der COVID 19-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen nimmt zu und die Verweildauer beträgt häufig mehrere Wochen. Das gemeinsame Ziel muss es weiterhin sein, die Zahl der derzeit noch auf einem sehr hohen Niveau liegenden Neuinfektionen deutlich abzusenken, damit dann auch weniger Menschen schwer an Covid-19 erkranken.
Landrat Kilian: „Wir müssen deshalb nicht nur die bisherigen Kontaktbeschränkungen aufrechterhalten, sondern die Bürgerinnen und Bürger bitten, in der zweiten Novemberhälfte noch konsequenter als bislang auf direkte Kontakte zu Menschen, die nicht aus ihrem eigenen Hausstand kommen, zu verzichten.“ Überall dort, wo sich mehrere Menschen begegnen, steigt das Infektionsrisiko – vor allem bei privaten Zusammenkünften. „Wir bitten die Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis deshalb sehr eindringlich, die persönlichen Kontakte auch weiterhin wirklich auf das Allernötigste zu begrenzen“, betonen Kilian und Merkert.
Wenn möglichst viele Menschen in den nächsten Wochen gänzlich auf private Feiern verzichten und private Treffen wirklich konsequent auf nur einen festen weiteren Hausstand beschränken, „haben wir eine gute Chance, das Infektionsgeschehen besser in den Griff zu bekommen“. Für Besuche bei Älteren oder Erkrankten gilt eine besondere Vorsicht und Umsicht. Wer selbst erkältet ist oder sich krank fühlt, möge lieber telefonieren oder einen Brief schreiben. Gutsitzende Schutzmasken sind ebenso wichtig wie ein hinreichend großer Abstand und eine intensive Belüftung der Räume.