Wo fließt in Niedernhausen bei Überschwemmungen das Wasser ab?
Übergabe der Fließpfadkarten an die Gemeinde
Wo würde in Niedernhausen nach einem Starkregen das Wasser abfließen, das Daisbach, Theißbach und Seelbach nicht fassen können? Spätestens seit den Ereignissen an der Ahr ist diese Frage im öffentlichen Bewusstsein präsent. In der Gemeinde Niedernhausen haben sich Bürgermeister Reimann und die Verwaltung schon frühzeitig mit dieser Frage befasst und deshalb schon Ende 2020 ein Angebot der Hessischen Landesanstalt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) angenommen und sogenannte Fließpfadkarten für das Gemeindegebiet von Niedernhausen geordert.
Kommunale Fließpfadkarten eignen sich für kleinere Ortschaften und Ortsteile. Sie zeigen (in einer Auflösung von 1 m²) eine erste Übersicht der potenziellen Fließpfade, die das Regenwasser bei einem Starkregenereignis nehmen würde. Einbezogen werden Hangneigungen in unterschiedlichen Abstufungen, Landnutzungen und Gebäudeinformationen. Die Fließpfade werden mit einem Puffer von 20 m dargestellt, um die Gefährdung von Gebäuden oder anderer Infrastruktur besser sichtbar zu machen.
Diese Karten sind natürlich auch für die freiwilligen Feuerwehren und andere Rettungsdienste in Niedernhausen eine hilfreiche Grundlage um abzuschätzen, wo bei Starkregenereignissen Probleme auftreten werden. Gleichzeitig zeigen die Karten damit auch auf, wo eventuell Handlungsbedarf besteht, indem z. B. neue Regenrückhaltebereiche geschaffen oder Abflusshindernisse beseitigt werden.
Diese Karten werden jetzt von der HLNUG am 29. November in Niedernhausen offiziell übergeben. Nach der Übergabe werden die Karten von der Verwaltung natürlich intensiv analysiert und ausgewertet werden, um zu sehen, wie ein optimierter Hochwasserschutz in Niedernhausen möglich ist. Die Beschlussgremien der Gemeinde werden dann entsprechend informiert. Außerdem ist geplant, die Karten auch für die Niedernhausener Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So könne jeder, der Grund- oder Immobilieneigentum in Niedernhausen hat, auch eine erste Abschätzung für sich treffen, heißt es aus der Verwaltung.