Landrat Frank Kilian weist auf den bundesweiten „Warntag“ hin / Dient der Information der Bürger
Vor einigen Jahren heulten die Sirenen in den Städten und Gemeinden viel öfter; meistens an Samstagen um 11. 00 Uhr. Fast jeder kannte den Ton, der sich über die Dächer der Häuser verbreitete und wusste es ist ein Test für den Ernstfall. Dieser „Test“ galt und gilt als Nachweis dafür, dass die Anlagen funktionieren. Doch mittlerweile erklingen die Warntöne nur noch selten. Um die Bevölkerung jedoch wieder zu sensibilisieren hat die Innenministerkonferenz beschlossen, am Donnerstag, 10. September 2020, um 11:00 Uhr, einen bundesweiten Probealarm durchzuführen. In ganz Deutschland werden dabei die Funktionalität von Sirenen sowie die Warnung über Rundfunk, Fernsehen und Warn-Apps getestet.
In seiner Funktion als Landrat ist Frank Kilian auch für den Katastrophenschutz verantwortlich. Als untere Katastrophenschutzbehörde ist der Landkreis in das System der bundeweiten Hilfen in Krisenlagen eingebettet. Die Sirenen alarmieren die Feuerwehren und bei Katastrophen werden sie dafür genutzt, um die Bevölkerung zu warnen. Mittels der Sirenen und der WarnApps kann auf unerwartete Gefahrensituationen (Bombenfunde, Großbrände mit Gefahrenstoffreizung, Unwetterwarnungen und mehr) zudem hingewiesen werden.
„Was viele zudem nicht wissen, ist die Bedeutung der verschiedenen Warnsignale und vor allem die sich daraus ergebenden Handlungen zum Schutz unserer Mitmenschen, gerade aber auch zum Selbstschutz. Von daher begrüße ich es, dass jährlich jeweils am zweiten Donnerstag im September, erstmalig am 10. September 2020, ein ‚Warntag‘ durchgeführt wird“, betont Landrat Frank Kilian. „Da sich gezeigt hat, dass große Teile der Bevölkerung die verschiedenen Sirenensignale schwer unterscheiden können, sollte zum Ausdruck kommen, dass es immer richtig ist, bei einem Sirenensignal einen regionalen Radio und Fernsehsender einzuschalten sowie sich – wenn möglich – über die einschlägigen Warn-Apps informieren zu lassen“, erläutert Kreisbrandinspektor Joachim Dreier.
Wie läuft der „Warntag“ am 10. September 2020 ab? Bundesweit kommen alle vorhandenen Warn- und Informationsmöglichkeiten, dazu zählen eben Sirenen, aber auch das Fernsehen, das Radio, die sozialen Medien, Lautsprecherdurchsagen, HessenWarnApp oder die Warn-App NINA zum Einsatz. „Gerade das Radio ist ein wichtiger Helfer in Krisenzeiten, um die Bevölkerung schnell mit Informationen zu versorgen“, so die Organisatoren des „Warntages“
Landrat Kilian: „Wir sind zwar eine hoch entwickelte Gesellschaft, die im Falle eines längeren Stromausfalls aber auch schnell an die Grenzen kommen kann.“ Wer dann ein batteriebetriebenes Radio und genügend Batterien zu Hause hat, der ist nicht nur gut beraten, sondern auch gut informiert. Und zudem sind diese Haushalte wichtige Partner, um Nachrichten in der Fläche zu verbreiten. Wie überall werden auch in den meisten Kommunen des Rheingau-Taunus-Kreises am 10. September 2020 um 11:00 Uhr die Sirenen das Signal ,,Allgemeine Gefahr“ in Friedenszeiten, den sogenannten Katastrophenalarm beziehungsweise den Luftalarm im Verteidigungsfall, senden.
Für die Bevölkerung bedeutet das im Einzelfall: „Radio- und Fernsehgeräte einschalten und auf Durchsagen achten:“ Das Signal ertönt eine Minute mit einem auf- und abschwellenden Heulton. Im Stadtbereich von Bad Schwalbach werden darüber hinaus entsprechende Sprachdurchsagen zu hören sein. Das Sirenensignal der Entwarnung wird um zirka 12:00 Uhr die Aktion am 10. September beenden.
Auf Grundlage eines Beschlusses der Innenministerkonferenz wird der bundesweite Warntag nun jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen zu erhöhen und damit deren Selbstschutzfertigkeiten zu stärken. Die Wichtigkeit und Aktualität des Themas Warnung zeigt sich auch durch die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus.