Leserbrief

Herr Klose vermischt in seinem Leserbrief einige Dinge:

Erstens die fehlende Einbeziehung der Niederseelbacher Bevölkerung bei der Planung des Solarparks sowie den von vielen Menschen als nicht sinnvoll erachteten Standort. Was diese Themen betrifft, so mag er recht haben oder auch nicht – jedenfalls sind es Themen, die man diskutieren kann.

Zweitens bringt er allgemeine Aussagen zur Energiewende und zur Klimakrise, die jedoch ziemlich unerträglich sind. Zunächst sind es rechtspopulistische Begriffe und Phrasen wie „angebliche Energiekrise“ und „Klimahysterie mit Endzeitprognosen“, als ob Energie- und Klimakrise Erfindungen irgendwelcher Spinner wären. Es muss deutlich gesagt werden:

Der menschengemachte Klimawandel ist ein Ereignis, das sehr gut belegt ist und unter den Klima-Wissenschaftlern nicht mehr angezweifelt wird.

Und dass die Energiekrise real ist, erleben wir täglich.

Trotz dieser Begriffe liefert Herr Klose Alternativvorschläge zur

Energiebereitstellung: Neuartige Kernreaktoren und Kernfusion. Nun, es wäre sehr schön, wenn solche Technologien bereits nutzbar wären, aber das sind sie noch sehr lange nicht – und sie sind fürchterlich teuer.

Kurz: Sie sind keine Lösung zur Bewältigung der momentan schon deutlich fortgeschrittenen Klimakrise.

So schmerzlich Solarfelder und Windräder für den einen oder anderen sind, so unverzichtbar sind sie im Moment (leider). Die Alternative wäre eine weitere Eskalation der Klimakrise, die zu Problemen führen würde, angesichts derer sich mancher noch wünschen wird, dass sein größtes Problem ein paar Hektar Photovoltaik wären.

Nochmal: Das ist keine Hysterie! Die Vorhersagen, die vor wenigen Jahrzehnten getroffen wurden (und damals schon als Spinnerei beschimpft wurden), sind übertroffen worden. Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, auch hier sterben Wälder, Norditalien trocknet aus, ganze Ökosysteme gehen kaputt, die auch unsere Lebensgrundlage sind. Das ist leider keine Science-Fiction. Das ist real. Dagegen sind ein paar Windräder und Solarfelder vor unserer Nase wirklich das kleinere Übel.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Krissel