Aus der Gemeindevertretung

Neues aus der Gemeindevertretung Mai 2023

Personelle Veränderungen waren zunächst in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung bekannt zu geben. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion Heiko Wettengl verlässt aus beruflichen Gründen die Gemeindevertretung, den Vorsitz der CDU-Fraktion wird Christian Brinker einnehmen. Seinen Sitz im Gemeindeparlament  übernimmt Helga Rothenberger. Wer den, der CDU zustehenden, Vorsitz im Haupt- und Finanzausschuss einnehmen wird, ist noch offen. Günter Brandl von der OLN wird Mitglied im Bauausschuss. Zum Chef der CDU-Fraktion im Kreisausschuss wurde Bürgermeister Joachim Reimann ernannt. Und schließlich erwähnt wurde die Nominierung von Joachim Reimann zum Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters von Taunussstein durch die CDU Taunusstein zur Wahl Anfang Oktober. Die Reaktion der Parteien darauf finden Sie in dieser Ausgabe des Niedernhausener Anzeigers.

Im Mittelpunkt der Debatte stand die Sanierung des Waldschwimmbades. In der Finanzplanung waren dafür 4,8 Mio € und Fördermittel von Bund und Land von max. 1,22 Mio € vorgesehen. Die mit ihrem größten Teilprojekt, dem Neubau des Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken zum Ende der Badesaison 2024 bis zu deren Beginn in 2025 erfolgen soll. Damit sei gewährleistet, dass in nur 2 verkürzten Badezeiten der Jahre 2024/25 der Verzicht für die Badegäste gering ausfallen könne, sagte Bürgermeister Joachim Reimann. Nun sind an zusätzlichen Attraktionen im Nichtschwimmerbecken ein Strömungskanal, eine Schaukelbucht, Massageliegen und -düsen, Bodensprudler und Nackendusche sowie Wasserspeier und Rutsche vorgeschlagen worden. Auf den Neubau des Aufsichtsgebäudes wird verzichtet. Es sind ein Schrägaufzug und eine neue Treppenanlage zur Überwindung des Höhenunterschieds der Beckenebenen statt bisheriger Rampe geplant. Zusammen mit Maßnahmen zur Energieeinsparung und Versorgungstechnik, von angenommenen Baukostensteigerungen und für Unvorhergesehnes steigt das Kostenvolumen auf insgesamt 6,3 Mio € – einschließlich der Baunebenkosten. Das Ing. Büro protec hatte diese Änderungen als ergänzende Planungen  im Bauausschuss erläutert. Bereits 2022 hatte sich die Gemeindevertretung für eine 1. Variante der Sanierung entschieden, diese war nun in der aktuellen Sitzung mit den vorgestellten Erweiterungen zu ergänzen. 

Schon kontrovers sahen das die Kommunalpolitiker. Während Gerd Haufe (FDP) im Zweifel ist, ob eine Investition von zusätzlich fast  ½  Mio € für diese Attraktionen mit ihrem höheren Energieverbrauch sinnvoll ist, meint Manfred Hirt, das Waldschwimmbad als ein Aushängeschild Niedernhausens würde mit dieser Investition noch attraktiver und sicherer für die Zukunft werden. Man sollte diese Chance nutzen.  Diesem Standpunkt folgte Tobias Vogel von der SPD, bei vorliegenden geringeren Investitionskosten. Bei einer Generalsanierung sind, so Lothar Metternich (CDU), wohl alle Fraktionen einig. Die vorgeschlagenen Attraktionen steigern das Bad im Spaßfaktor zusätzlich und könnten jetzt – kostengünstiger als später – an die Edelstahlbecken angepasst und eingebaut werden. Die Besucherzahlen könnten gesteigert und die Einnahmen erhöht werden. Der CDU sei „ es die Sache wert“. Etwa der gleichen Ansicht ist Rainer Brosi von den Grünen, der die zusätzlichen Attraktionen für „diskutabel“ hält. Keine einheitliche Abstimmung bei den Grünen kündigte er wegen unterschiedlicher Einschätzung an. Für eine Ablehnung werde die WGN, so Monika Schneider, stimmen. Statt für zusätzlichen Spaß sollte in verbesserte Sanitäranlagen investiert werden, sagte sie. In der Abstimmung votierten 22 von 33 Gemeindevertretern für die vorgelegte Fassung des Bauausschusses – also für die Zusatzinvestitionen.

Eberhard Heyne