Defibrillatoren können Leben retten – Niedernhausen möchte auf kreativem Weg die Erstversorgung im Notfall verbessern

Im Notfall gilt es, schnellstmöglich zielgerichtet zu handeln. In Deutschland versterben am sogenannten plötzlichen Herztod jedes Jahr 100.000 bis 200.000 Menschen. Um die Erstversorgungsmöglichkeit in Niedernhausen zu verbessern, hatte die Gemeindevertretung die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für ein öffentliches Defibrillatorennetz zu entwerfen.

Aktuell sind bereits alle gemeindlichen Hallen und Bürgerhäuser Niedernhausens mit je einem Defibrillator ausgestattet bzw. sollen künftig ausgestattet werden. Hierbei handelt es sich um Geräte, die gerade auch Laien sehr gut benutzen können, da der Anwender automatisch von dem Gerät durch die Behandlung geführt wird, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Darüber hinaus verfügen selbstverständlich die Rettungskräfte (ASB, etc.) über professionelle Geräte. „Mit dem ASB-Standort in der Ortsmitte sowie über die Kapazitäten aus Nachbarkommunen, verfügen wir in Niedernhausen über eine hervorragende und schnell verfügbare Notfallversorgung“, erklärt Bürgermeister Joachim Reimann. „Dennoch war es für die Verwaltung eine spannende und wichtige Aufgabe, Ideen zu entwickeln, wie man in manchen Fällen Hilfe noch schneller verfügbar machen kann. Denn gerade bei Herzstillstand kommt es für die Patienten auf jede Sekunde an“, so Reimann.

Das neue Konzept sieht nun vor, dass das Dienstfahrzeug der Ordnungspolizei Niedernhausen mit einem Defibrillator ausgestattet werden soll. Zusätzlich soll ein Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Oberjosbach – wenn diese die Aufgabe eines „First Responder“ übernimmt – mit einem vollautomatischen Defibrillator ausgestattet werden. Aktuell werden in der Einsatzabteilung Einsatzkräfte hierfür gesucht.


Die entsprechenden Einsatzkräfte von Ordnungsamt und Freiwilliger Feuerwehr werden für die Anwendung der Defibrillatoren geschult und sollen eine zusätzliche Rettungsebene für die seltenen Fälle, dass ein Rettungswagen nicht schnell genug vor Ort sein kann, abbilden. Die notwendige Ausbildung am Gerät kann die Gemeinde intern abbilden. Denn ein Ordnungspolizeibeamter der Gemeinde Niedernhausen ist auf die Schulung der Defibrillatoren-Anwendung ausgebildet und verfügt über langjährige Berufserfahrung auf diesem Gebiet.

Die Gemeindevertretung gab nun ihr Einverständnis für das vorgelegte Konzept und beauftragte die Verwaltung mit der weiteren Umsetzung.

Mit diesem neuen Vorhaben möchte sich die Gemeinde für die Zukunft noch besser im Bereich Erstversorgung aufstellen. Unabhängig davon empfiehlt Bürgermeister Joachim Reimann allen Bürgerinnen und Bürgern die regelmäßige Teilnahme an Erste-Hilfe-Kursen, um die Kenntnisse über das Verhalten im Notfall zu erlernen bzw. immer wieder aufzufrischen.