Kein erhöhtes Ansteckungs-Risiko im ÖPNV

Aktuelle Studie der Charité Research Organisation im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und der Bundesländer stuft ÖPNV als genauso sicher ein, wie den Individualverkehr, wenn es um das Risiko geht, sich mit Covid19-Viren anzustecken

Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) weist darauf hin, dass vom öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) im Rheingau-Taunus-Kreis kein erhöhtes Ansteckungs-Risiko ausgeht: Denn so lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, die der Verband der Verkehrsbetriebe (VDV) im jetzigen Frühjahr hat durchführen lassen. Die Berliner Charité Research Organisation (CRO) hat eine sogenannte Kohortenstudie im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) durchgeführt. Dort leben etwa fünf Millionen Menschen sowohl in Großstädten und Ballungsräumen, aber auch in ländlicheren Gebieten, wie dem Rheingau-Taunus-Kreis. An einem durchschnittlichen Werktag legen zirka 2,5 Millionen Fahrgäste rund elf Kilometer mit Bussen oder Bahn zurück.

An der Studie nahmen 681 Personen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren teil, die für einen Zeitraum von vier Wochen werktags entweder mit dem ÖPNV oder mit dem Individualverkehr (Auto / Fahrrad) zur Arbeit, Schule oder Ausbildung pendelten und dabei einen Fahrweg von 15 bis 30 Minuten (einfache Fahrt) im öffentlichen Nahverkehr hatten. „Die Ergebnisse der Studie passen zu anderen, auch internationalen Studienergebnissen, die besagen, dass der ÖPNV keinesfalls als Hotspot einzustufen ist,“ kommentiert ÖPNV-Dezernent des Kreises, Günter F. Döring, die Studie des VDV. „In dieser Studie wurde das Infektionsrisiko im wirklichen Alltag untersucht, nicht nur unter Laborbedingungen.“

Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass die Nutzung von ÖPNV kein höheres Infektionsrisiko darstellt, als wenn man mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Rad zur Arbeit fährt: Zum einen wird im Bus oder Bahn, insbesondere von Alleinreisenden, kaum gesprochen. „Natürlich trägt auch die Maske einen großen Teil dazu bei, dass Busse nicht als Hot Spot zählen. Das heißt, der Ausstoß von Tröpfchen oder Aerosolen ist deutlich geringer, als setzt man sich zum gemütlichen Abendessen mit der Familie an einen Tisch“, zieht der Geschäftsführer der RTV, Thomas Brunke, einen Vergleich. Zum Untersuchungszeitraum war es bereits Pflicht, im ÖPNV eine FFP2-Maske zu tragen, was im Rheingau-Taunus-Kreis auch in den letzten Wochen mehrfach kontrolliert wurde. Die allermeisten Fahrgäste hielten sich an die Vorgabe. Außerdem seien die Menschen nicht sehr lange beisammen, viele Fahrgäste sind nur ein paar Minuten im Bus. Die Klimaanlagen und Belüftungsmechanismen in den Bussen seien weitere wichtige Faktoren, ebenso die Frischluftzufuhr, die automatisch bedingt durch die Haltestellen und dem Ein- und Aussteigen der Fahrgäste erfolgt.

Initiatoren und Auftraggeber der Studie waren die Bundesländer und der VDV. Die Federführung der Länder als Fördermittelgeber liegt beim Land Baden-Württemberg. Finanziell beteiligen sich zudem die Länder Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Durchgeführt wurde die Studie im Februar und März 2021.

Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft mbH (RTV) ist der serviceorientierte Mobilitätsdienstleister im Rheingau-Taunus-Kreis. Das Unternehmen verfügt über keine eigenen Busse oder Bahnen, sondern fungiert als Bestellerin und Steuerungszentrale für die lokalen Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit aktuell 145 Fahrzeugen beauftragter Verkehrsunternehmen. Als Teil der Verbundfamilie des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ist die RTV eine 100%ige Tochtergesellschaft des Rheingau-Taunus-Kreises.

Weitere Informationen:

Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft mbH, Erich-Kästner-Straße 3, 65232 Taunusstein, Tel.: 0 61 24/ 51 04 68, E-Mail: mobi-info@r-t-v.de, www.r-t-v.de