Neues aus dem Rathaus 28 Sept.

Radwegekonzept für Niedernhausen

Nach knapp zwei Jahren Planung hat der Gemeindevorstand das neue Radwegekonzept für Niedernhausen beraten und zur endgültigen Beschlussfassung an die Gemeindevertretung weitergeleitet.

„Mit dem Radwegekonzept wird für die Gemeinde erstmals ein umfassender Ansatz zur För­derung der Nahverkehrsmobilität vorgelegt, der über die klassische Betrachtung des Autoverkehrs und des Öffentlichen Personennahverkehrs hinausgeht. Damit legen wir in Niedernhausen einen wei­teren Grundstein zum Klimaschutz in unserer Gemeinde vor. Sinnhaft geworden ist dies vor allem angesichts des stark gewachsenen Interesses am elektrisch unterstützten Radfahren, das auch das Radfahren im Mittelgebirge für alle Bevölkerungsgruppen ermög­licht. Für immer mehr Menschen bei uns im Ort erhält die Bereitstellung einer guten Fahrrad-Infrastruktur zunehmende Bedeutung. Der Ausbau des Radverkehrs ist zudem im Klimaschutzkonzept der Gemeinde Niedernhausen als Maßnahme verankert“, erklärt Bürgermeister Joachim Reimann.

Gemeindeverwaltung und das beauftragte Büro RV-K aus Frankfurt erarbeiteten zunächst einen ersten Entwurf des Konzeptes, wobei ein Mitarbeiter von RV-K auch alle Strecken und Wege selbst mit dem Rad befuhr und zunächst ein Zielnetz für das Konzept und eine Liste mit 72 Einzelmaßnahmen vorlegte. Der Konzeptentwurf wurde in einer breit angelegten Beteiligung der Öffentlichkeit diskutiert. Neben einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe wurden alle Ortsbeiräte, die Kinder- und Jugendvertretung, die gesamte Öffentlichkeit über eine digitale Beteiligungsplattform und im Rahmen eines Live-Streams beteiligt. Zu allen Maßnahmen konnten positive bzw. negative Bewertungen sowie Änderungs- und Ergänzungswünsche abgegeben werden. Auch die Anregung neuer Maßnahmen war möglich.

Hauptziele des Konzepts sind die Vernetzung aller Ortsteile und die Verbindung zu angrenzenden Kommunen. Betrachtet wird das gesamte Radverkehrsnetz, unabhängig von der Baulastträgerschaft (Landesstraßen, Kreisstraßen oder Gemeindestraßen). Der Fokus liegt erstmals auf den Bedürfnissen des Alltagsradverkehrs und nicht auf der touristischen Nutzung des Rads.

Am Ende sollen bis 2035 fast 100 km Strecke in und um Niedernhausen fahrradgerecht zur Verfügung stehen. Nötig ist hierfür aber vor allem auch eine gute Kooperation mit den Nachbarkommunen. So sind die Gespräche mit den Nachbarstädten Idstein und Taunusstein bereits auf gutem Wege, die Landeshauptstadt Wiesbaden zeigte leider bislang kein großes Interesse am Ausbau einer Radverbindung nach Niedernhausen.

Das Konzept sieht unterschiedliche Maßnahmen vor. Dabei handelt es sich um teilweise leicht und schnell umsetzbare Maßnahmen wie Beschilderungen oder Bordsteinabsenkungen bis hin zum teilweisen Neubau von Verbindungen. „Bei der Umsetzung planen wir mit sehr hohen Fördermitteln des Landes. Diese sind sicherlich Voraussetzung für die Finanzierbarkeit des Programms“, so Reimann. Kernpunkte des Konzepts sind unter anderem auch die Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen, die Einrichtung von Fahrradstraßen parallel zu Hauptverkehrssachsen und die Befestigung von Wegen, um eine ganzjährige Nutzung durch Radfahrer zu ermöglichen. Das Konzept wird nun in den Ausschüssen und der Gemeindevertretung diskutiert. Nach einem Beschluss der Gemeindevertretung würde die schrittweise Umsetzung beginnen. 2023 stehen für erste Sofortmaßnahmen voraussichtlich 100.000 Euro zur Verfügung.

Gemeinde nimmt Umgestaltung des Bahnhofsgeländes in eigene Hände

Die Unzufriedenheit mit dem Zustand des Niedernhausener Bahnhofs nimmt in Niedernhausen immer mehr zu. Dabei geht es nicht nur um die unendliche Geschichte des barrierefreien Ausbaus der Verkehrsstation, bei dem die Deutsche Bahn seit Jahren versucht, die Personenunterführung fertigzustellen und neue Aufzüge betriebsbereit zu bekommen.

Verbesserungswürdig ist aus Sicht der Gemeinde auch das gesamte Bahnhofsumfeld. „Aber anders als bei dem barrierefreien Umbau des eigentlichen Bahnhofs können wir als Gemeinde das Bahnhofsumfeld durchaus auch selber gestalten. Das wollen wir in den kommenden Jahren tun. Unser Ziel ist die Schaffung eines modernen Mobilitäts- und Aufenthaltsraums für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste, die nach Niedernhausen kommen“, skizziert Bürgermeister Joachim Reimann das Vorhaben, in das die Gemeinde in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro investieren möchte.

Vor rund zwei Jahren hatte der Gemeindevorstand das spezialisierte Büro BahnStadt aus Berlin mit den entsprechenden Planungsleistungen beauftragt.

In der anschließenden Vorplanungsphase erfolgte nach einer Bestandsaufnahme die mehrfache Beteiligung der einzelnen Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn (DB Netz, DB Station & Service), der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft, der ESWE Verkehr sowie des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.

Ein Runder Tisch Bahnhofsumfeld mit Vertretern der Fraktionen der Gemeindevertretung erarbeitete erste Zwischenergebnisse und Varianten. 2021 fand eine Bürgerbeteiligung in Form eines Livestreamings statt. Im Anschluss fanden zusätzliche Abstimmungen und Besprechungen u.a. mit Hessen Mobil zur Förderfähigkeit und zur Antragstellung sowie weitere und vertiefte Besprechungen mit den Verkehrsunternehmen statt.

Die nun vorliegende Planung, die der Gemeindevorstand an die Gemeindevertretung zur Beratung und Beschlussfassung weitergleitet hat, sieht z.B. die Ausweisung einer geeigneten Fläche für eine öffentliche Toilette, die deutliche qualitative und quantitative Steigerung von Fahrrad-Abstellmöglichkeiten mit zusätzlichen Services für Radfahrer, gesonderte Carsharing-Parkplätze, die Verbesserung der städtebaulichen Qualität und der Aufenthaltsqualität sowie die Herstellung der Barrierefreiheit vor.

Um Letzteres zur erreichen, muss der Busbahnhof vom jetzigen Standort nach Westen verschoben werden, da die Wenderadien der Busse kein Heranfahren an die Bussteige ohne Lücke und somit keine Barrierefreiheit ermöglichen. Das wiederum hat zur Folge, dass ein Teil der heutigen Park & Ride-Anlage zugunsten des neuen Busbahnhofs aufgegeben werden muss. Ein Parkdeck wird nach Prüfung durch das Fachbüro nicht empfohlen. Allerdings hat der Gemeindevorstand hierzu eine Gegenüberstellung von Möglichkeiten gefordert. Sehr bedauerlich sei, so Bürgermeister Reimann, dass die Deutsche Bahn in den bisherigen Gesprächen abermals einen teilweisen oder gänzlichen Verkauf des Bahnhofsgebäudes abgelehnt habe. Auch eine Mietlösung werde durch die Bahn nicht unterstützt.

Erklärtes Ziel der Planung ist eindeutig eine Stärkung des Umweltverbundes und damit vor allem des Bus- und Fahrradverkehrs. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen kann eine Verlagerung von Pkw-Verkehr auf Bus, Fahrrad und alternative Mobilitätsformen (wie Car-Sharing, Shuttle-On-Demand) zukunftsfähig unterstützt werden. Der ebenfalls zwischenzeitlich diskutierte Bau einer peripheren P+R-Anlage im Bereich der Autalhalle soll nicht weiterverfolgt werden.

Nach Zustimmung der Gemeindevertretung zu dieser Vorlage wären die nächsten Schritte die Beantragung von Fördermitteln, eine Regelung mit der Deutschen Bahn als Grundstückseigentümerin / Neuabschluss des Nutzungsvertrages, eine EU-weite Ausschreibung der Objektplanungsleistungen (Tiefbau, Busbahnhof, Toilette) und schließlich eine Erstellung einer Entwurfsplanung mit Kostenberechnung, die dann zum Baubeschluss führen könnte.

Eine konkrete Zeitplanung kann derzeit von Fachbüro und Verwaltung noch nicht vorgelegt werden, da diese von etlichen Faktoren abhängt wie z.B. Fördermitteln oder der Kooperation mit der DB AG. „Ein sehr großes Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger ist, dass am Bahnhof eine öffentliche Toilette kommen soll. Die Bahn lehnt dies leider ab. Daher werden wir als Gemeinde nun tätig. Der Gemeindevorstand hat beschlossen, bis zum endgültigen Umbau das Bahnhofsumfelds im kommenden Jahr provisorisch eine öffentliche Toilette zu errichten und in Eigenregie zu betreiben“, so Joachim Reimann.

Bürger können sich finanziell am Solarpark Rabenwald in Niedernhausen beteiligen – Infoveranstaltung am 13. Oktober in Oberseelbach

Der Solarpark Rabenwald in Niedernhausen – dies ist die Photovoltaik-Freiflächenanlage hinter dem Friedhof Niedernhausen zwischen den Bahnlinien nach Frankfurt und nach Wiesbaden – steht kurz vor dem Baubeginn. „Damit kann jetzt auch das Verfahren für die finanzielle Bürgerbeteiligung anlaufen. Die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, in das Projekt zu investieren, war von Anfang an bei dem Projekt vorgesehen. Eine solche Beteiligungsmöglichkeit zu schaffen, hatte die Gemeindevertretung bereits vor längerem beschlossen.“, teilt Bürgermeister Joachim Reimann mit.

Alle Bürgerinnen und Bürger aus Niedernhausen, die Interesse haben, eigenes Geld in den Solarpark zu investieren, sind herzlich zur Infoveranstaltung der Gemeinde Niedernhausen eingeladen. Sie findet am Donnerstag, 13. Oktober, 19.00 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Oberseelbach, Zum Hohlen Stein 5, statt.

Dort wird die Betreiberin des Solarparks, die Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus GmbH, an der auch die Gemeinde Niedernhausen beteiligt ist, eine kurze allgemeine Einführung in das Projekt geben. Anschließend stellt die Genossenschaft pro regionale energie eG mit Sitz in Diez vor, wie sich die Bürgerinnen und Bürger finanziell an dem Solarpark beteiligen können. Die Beteiligungsmöglichkeit ist auf Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in Niedernhausen beschränkt.

Aufgrund der bundesweit gültigen Energieeinsparverordnung muss möglicherweise damit gerechnet werden, dass bei der Infoveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus die Raumtemperaturen abgesenkt sind.

Erneuerung einer weiteren Fußgängerbrücke im Autal – Update vom 23. September 2022

Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Erneuerung der zweiten Fußgängerbrücke im Autal. Das alte Bauwerk im Bereich der Zuwegung zur Fritz-Gontermann-Straße wurde zwischenzeitlich rückgebaut und die neuen Fundamente hergestellt. Aufgrund unvorhersehbarer Liefer- und Personalengpässe des Brückenherstellers können die Montagearbeiten leider nicht wie ursprünglich geplant ausgeführt werden. Die Brücke kann daher voraussichtlich bis zum 14. Oktober 2022 nicht genutzt werden. Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, in diesem Zeitraum weiterhin die Brücke im Bereich Mühlweg/Sportplatz zu nutzen.