Mit Rammbock im Sturm auf´s Rathaus

Elferrat unwiderstehlich

Da haben sich dann doch noch die Hohen Herren vom Elferrat besonnen, ohne eine Machtübernahme des Rathauses kann die 5. Saison nicht beginnen. Wie würde sich sonst die so ernsthafte Kommunalregierung im Rathaus mit ihrer trockenen Bürokratie mit der Leichtigkeit und der Lebensfreude der Karnevalisten vertragen können. Also musste der Machtwechsel her. Bereits vor 11.11 Uhr versammelten sich die kampfesmutigen Herren zwischen Brathähnchen, Käse, Blumenkohl und Fischfilet auf dem Marktgeschehen des Wilrijkplatzes. Um zunächst die Strategie der Machtübernahme bei Sekt zu besprechen. Mit Schildern, auf denen populäre Forderungen für´s Volk versprochen wurden, ausgestattet mit Kamelle und einem Rammbock – verstärkt durch Klitschkos Boxhandschuh – näherten sie sich bedrohlich der Eingangstür des Rathauses. Da zeigten prasselte Gummibärchen von oben ernste Verteidigungsbereitschaft und erste Wirkung – der Vormarsch stockte. Würfe von unten zum Balkon nach oben waren weitgehend wirkungslos. Schultheiß Joachim Reimann und sein Burggraf Dr. Norbert Beltz spotteten im Wissen ihrer „erhöhten“ Position. Da wechselte so manches Bonmot die Seiten – ob denn nun der Schlüssel friedlich übergeben werde – aber doch nicht so einer Kilo schweren Sturmtruppe, die den Rathausaufzug brauchen würde, um nach oben zu kommen. Die nahm dann all´ ihre Kräfte zusammen, ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit bewusst und der „Bewaffnung“ hielt dann die Türe doch nicht stand. Kurz darauf wurde oben auf dem Balkon in einem wilden Zweikampf dem Rathauschef der Schlüssel entrissen.

Jetzt seien die Regierungsgeschäft in närrischer Hand, verkündete Präsident Max Stähler und belohnte das unten staunende Volk zunächst mal als erste närrische Bestechung mit Hand voll Kamelle. Eine nachhaltige Dorfentwicklung und die Verwirklichtung des Energiepreisdeckels wollten sie mit ihrem närrischen Programm einleiten. Klar Solarpark muss und zwar schnell, mehr heiße Luft in den Gremiensitzungen – zum Wärmen natürlich – und ein Bio-Kraftwerk mit dem, in der Bahnhofsunterführung gesammeltem Hundekot. Die auch mit dem gesamten Bahnhof gleichzeitig wegen ihrer weltrekordverdächtigen Bauzeit als ein Baudenkmal gleich so bleiben könne. Und als Weltkulturerbe „Alter Bahnhof“ künftig Touristen anziehen wird. Dann noch den neuen Bahnhof, wegen der immer größeren Schwierigkeiten auf der Farnwiese, dort privat zu bauen, dorthin zu verlegen. Damit wäre ein reibungsloser Verkehr ohne jeden Tunnel oder Brücke gewährleistet. Und die Austraße endlich Fußgängerzone. Das Volk jubelte!

Das würde schwierig, meinte kleinlaut der Ex-Schultheiß, überließ nun endgültig die Schlüsselgewalt den Narren und murmelte noch – doch vernehmlich – er wolle doch am Aschermittwoch sehen, was von den lauten Versprechungen heute dann nun übrig geblieben sei. Bürgermeister Helau, Niedernhausen Helau, Elferrat Helau und  Ausmarsch!

Eberhard Heyne

Bildunterschrift:   257  Schon eine beeindruckende Angriffswucht entfalteten die Elferräte