Leserbrief

Energiewende mit Herz und Verstand

Lieber Herr Müller, in ihrem Leserbrief vom 13.4.2023 schreiben Sie über ihre Gedanken zu den Plakaten der BI „Kein Solar auf Ackerland“ und zu anderen Themen.

Ich möchte hier nur einige wenige aufgreifen.

So sprechen Sie sich für mehr Fotovoltaikfreiflächenanlagen und weniger Ackerflächen aus und man solle den Fleischkonsum und die Nutzung von Ackerflächen für Hunde-, Katzen- und Pferdefutter hinterfragen. Im Moment halten Bürger noch Hunde, Katzen und Pferde und die Menschen brauchen noch Ackerflächen zur Erzeugung von Lebensmitteln, wir brauchen also Ackerflächen, auch wenn Strom etwas sehr Nützliches ist.

Das von ihnen angeschnitten Thema Agri Fotovoltaik ist ein interessantes Thema, aber für Niederseelbach ohnehin nicht vorgesehen. Leider konnten Sie die von Ihnen in Ihrem Leserbrief erhofften Begeisterungsstürme, den vom geplanten Solarpark betroffenen Bürgern in Niederseelbach, nicht entlocken. Auch wird der Solarpark Niederseelbach keineswegs, wie von Ihnen fälschlicherweise angenommen, fast völlig nebenwirkungsfrei sein.  Hoffentlich werden die, der Gemeinde Niedernhausen seit geraumer Zeit vorliegenden Argumente von Bürgern und Stellungnahmen von Entscheidungsträgern, z. B. vom RP gegen diesen Solarpark in Niederseelbach bald öffentlich diskutiert und in dieser Zeitung, auch zu ihrer Kenntnis, veröffentlicht werden. Dann können Sie und andere nicht direkt Betroffene sich ein Bild machen, wie die Situation für die Bürger vor Ort hier in Niederseelbach tatsächlich ist.

Auch Engenhahn hat eine Solarvorrangfläche, wo sogar jetzt schon wie von Ihnen vorgeschlagen Schafe weiden, es wären also noch nicht einmal Ackerflächen betroffen. Würden Sie und andere Engenhahner sich für einen Solarpark dort auch so einsetzen?

Ich persönlich fände es dort genauso wenig zumutbar, wie hier in Niederseelbach, wenn auch in  Engenhahn z. B. nur ein relativ kleinerer Teil des Ortes auf einen Solarpark dort schauen müsste, und  nicht wie in Niederseelbach, fast der ganze Ort. Ein bisschen Empathie und Alternativvorschläge würde ich mir da schon besonders auch von den Engenhahner und auch von anderen Ortsteilen wünschen. Denn jeder in Niedernhausen weiß um die ohnehin schon besonders hohen Belastungen, die der Ortsteil Niederseelbach zu tragen hat.

Marina Geiger