„Wir hoffen mit einem blauen Auge aus der Corona-Krise herauszukommen“

Landrat Frank Kilian besucht Taunus Wunderland /

Freizeitpark-Chef Otto Barth junior erläutert die Lage nach der Eröffnung

„Wir haben Markierungen auf dem Boden vor dem Eingang, im Bereich der vielen Fahrgeschäfte und dem Gastrobereich angebracht, damit die Besucher den Abstand von 1,5 Metern einhalten. Desinfektionsmittel stehen auf Spendern bereit. Die Innenräume dürfen nur mit Mundschutz betreten werden und auch unsere Ordner achten penibel auf die Einhaltung unseres Hygienekonzeptes“, erläutert Otto Barth junior, Chef von Taunus Wunderland. Dieses hat Barth mit Robin Gonzales, Cristina Kolbe sowie den Mitarbeitern des Freizeitparkes erarbeitet. „Es stellt die Grundlage für die (Wieder)-Öffnung des Parks für Familien am Montag dieser Woche dar“, so Otto Barth. Denn: „Der Schutz der Gesundheit von Gästen wie Mitarbeitenden hat absolute Priorität“. „Am Anfang des Jahres blickten wir auch wegen den beiden neuen Attraktionen, der Achterbahn und dem Simulator im Inneren der „Muckelsburg“, mit großer Begeisterung auf die neue Saison. Wir starteten mit vollem Tempo und Schwung in die Vorbereitungsphase für die geplante Eröffnung. Doch dann kam Corona. Und mit dem Virus der Lockdown …“, ergänzt Gonzales. Nichts ging mehr!

Seit Montag drehen sich die Karussells wieder, können die Familien die Wasserrutsche und die vielen weiteren Attraktionen im traditionsreichen Familienpark in der Nähe von Schlangenbad nutzen. „Geöffnet sind fast alle Fahrgeschäfte und Stände. Nur jene, in denen wir den Mindestabstand nicht einhalten können und es somit eine Ansteckungsgefahr geben könnte, lassen wir geschlossen“, berichtet Otto Barth junior Landrat Frank Kilian, der mit seinem Besuch Unterstützung in schweren Corona-Zeiten signalisieren will. Kilian lobt dann auch das Hygienekonzept des Unternehmens, ehe er die Bedeutung von Taunus Wunderland als Freizeitattraktion unterstreicht. „Taunus Wunderland ist ein Juwel für den hiesigen Tourismus und die Wirtschaftsförderung im Rheingau-Taunus-Kreis“, sagt Kilian.

Schließlich kamen zuletzt bis zu 300.000 Besucher in den Freizeitpark – aus einem Umkreis von bis zu 150 Kilometern. „Wir sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, was die Besucherzahlen betrifft“, freut sich Robin Gonzales. Das ist wiederum ein Resultat der Attraktivitätssteigerung. „Dank vieler neuer Attraktionen entdecken immer mehr Familien den Freizeitpark am Randes des Rhein-Main-Gebietes“, betont Barth, um gleichzeitig anzudeuten, dass „wir noch viele Visionen haben“ und deshalb in den letzten Jahren aktiv an der Erweiterung gearbeitet wurde. Gerade auch wegen dieser neuen Pläne war die Begeisterung groß.

„Unsere Euphorie war riesig und wurde dann vom einen auf den anderen Tag auf null heruntergebremst, was ernüchternd für jeden ist“, so Robin Gonzales. Natürlich gab es Verständnis für die verhängten Einschränkungen von Bund und Land: „Gesundheit geht vor!“ Gleichzeitig richtete sich der Blick jedoch auch auf die eigene wirtschaftliche Existenz. Barth: „Wir hoffen, mit einem ‚blauen Auge‘ aus der Corona-Krise herauszukommen. Das wissen wir aber erst am Ende des Jahres genau.“ Fest steht, dass die einkalkulierten Einnahmen aus den letzten zwei Monaten dem Familienunternehmen fehlen, das 150 – davon 50 fest angestellte – Mitarbeiter beschäftigt. „Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber diesen Mitarbeitenden“, so Otto Barth. Hinzu kommt, dass der Freizeitzeitpark zwischen November und April geschlossen ist.

Was die Situation des Betriebes verschlimmert, ist die Tatsache, dass auch weitere Bereiche der Firma nun stillstehen; etwa die größte transportable Achterbahn der Welt, die in London und zuletzt in Hamburg zur Nutzung hätte stehen sollen. „Sie war auch für das Münchner Oktoberfest gebucht, das – wie bekannt – wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde “, berichtet der Chef von Taunus Wunderland.

Wie die Bilanz am Ende des Jahres aussehen wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten. „Mit dem Besuch an den ersten Tagen sind wir zufrieden“, sagen Otto Barth und Robin Gonzales. Die Familien halten sich an die Regeln des Hygienekonzeptes. „Viele Familien sind einfach froh, dass sie sich wieder außerhalb der eigenen Wohnung bewegen können, dass unser Freizeitpark seine Pforten geöffnet hat“, so der Chef von Taunus Wunderland. Die Familie halten den Abstand ein und nutzen den Mund-Nasen-Schutz. Barth: „Zudem können sie sich auf dem Gelände mit fast 40.000 Quadratmeter auch ausbreiten. Niemand muss also eng zusammenstehen, sondern kann sich auf die Fahrgeschäfte verteilen.“ Oder sie nehmen an der Parkrallye teil, bei spielerisch die hiesige Flora und Fauna erläutert wird. Cristina Kolbe: „Der Freizeitpark bietet somit auch ein pädagogisches Angebot, bei dem die Kinder viel lernen können. Darauf sind wir sehr stolz.“ Zudem gibt es viele spezielle Events und Konzepte, die die Gäste anziehen sollen.

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Die Fahrgeschäfte in Taunus Wunderland laufen wieder, wenn sich alle an die des Hygienekonzeptes halten: Landrat Frank Kilian mit Cristina Kolbe vom Freizeitpark.

Das Hygienekonzept wird eingehalten: Landrat Frank Kilian im Gespräch mit dem Chef von Taunus Wunderland Otto Barth.