Rheingau-Taunus-Kreis: „Inzidenzwert liegt über 50“

Landrat Kilian: Kreis steht in engen Kontakt mit dem Hessischen Sozialministerium / Abstimmung auch mit Nachbar-Landkreisen und -städten   Laut Meldung des Krisenstabes des Rheingau-Taunus-Kreises wurden dem Gesundheitsamt am Mittwoch 35 neue positive Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz im Kreis liegt daher am heutigen Donnerstag bei 54,0 und damit über der nächsten Eskalationsstufe des Landes von 50. Insgesamt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 101 Menschen im Kreisgebiet mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. In der vierten Warnstufe ist u.a. ein konsequente Beschränkungskonzept und die enge Zusammenarbeit mit dem Planungsstab des hessischen Sozialministeriums gefordert. Erste Maßnahmen traf die Kreisverwaltung bereits am frühen Donnerstagmorgen. Unter anderem wurden die Gemeinschaftsunterkünfte in Heidenrod und Niedernhausen unter Quarantäne gestellt. Viele Infektionen sind zudem auf das familiäre Umfeld oder der Freundeskreis zurückzuführen.   „Aufgrund dieses starken Anstieges steht der Kreis in engem Kontakt mit dem Sozialministerium, um die Beschränkungen, die unmittelbar einzuführen sind, abzustimmen“, berichtet Landrat Frank Kilian. Zudem erfolgt am Nachmittag ein Gespräch zwischen den in Hessen stark betroffenen Landkreisen, im dem die Lage besprochen wird. Kilian: „In einem Ballungsgebiet bedarf es einer engen Abstimmung der Maßnahmen. Es müssen die gleichen Regeln gelten.“ Wer mit dem ÖPNV zu seinem Arbeitsplatz in Frankfurt fährt und in Wiesbaden umsteigt, der braucht die Gewissheit, dass überall die gleichen Beschränkungen gelten. „Daran arbeiten wir derzeit intensiv“, so der Landrat, der zudem ankündigt: „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir als Landkreis noch heute eine Allgemeinverfügung erlassen werden, in denen weitergehende Maßnahmen dargelegt werden.“ Über deren konkreten Inhalt informiert der Krisenstab die Öffentlichkeit nach Abstimmung mit dem Ministerium am Nachmittag umgehend. Kilian: „Die Beschränkungen werden sich an den Angaben des Bundes stark orientieren.“   Landrat Kilian weist deshalb auf die Maßnahmen hin, die bei der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und -chefs am Mittwochabend vereinbart wurden. „Die Kanzlerin Angela Merkel hat in der anschließenden Pressekonferenz sehr deutlich gemacht, wie ernst die Lage ist. Um das dynamische Infektionsgeschehen in der Bundesrepublik in den Griff zu bekommen und um die Sars-CoV-2-Pandemie im Land erfolgreich einzudämmen, ist entschiedenes Handeln gefragt“, betont Landrat Kilian. Kilian wie der gesamt Krisenstab schließen sich den Appellen der Bundeskanzlerin, die Hotspot-Strategie betreffend, vorbehaltlos an. Alle Bürgerinnen und Bürger werden u.a. darin erneut gebeten, „in jedem Einzelfall kritisch abzuwägen, ob, wie und welchem Umfang private Feierlichkeiten notwendig und mit Blick auf das Infektionsgeschehen vertretbar sind“. Auch bei Treffen in den eigenen vier Wänden soll keinesfalls mehr als zehn Personen zusammenkommen. Damit wird an die Vernunft der Bevölkerung appelliert.   Landrat Kilian verweist zudem auf die „ergänzende Maskenpflicht“ hin, die in dem Treffen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten beschlossen wurde. Diese Pflicht soll bei einer Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche im öffentlichen Raum eingeführt werden, wo Menschen dichter und/oder länger zusammenkommen. Der Krisenstab fordert die Bevölkerung auf, sich an diese und die weiteren Vorgaben streng zu halten. Sonst sind weitere gezielte Beschränkungen unvermeidlich. „Jeder muss nun seinen Beitrag leisten, damit wir die riesengroße Herausforderung gemeinsam meistern können“, betont Landrat Frank Kilian.