Die Enttäuschungen über Ergebnis sitzt tief

City Bahn

Landrat Kilian und ÖPNV-Dezernent Döring: Nach dem Aus für die CityBahn braucht es Diskussionen mit den Bürgern über die Verkehrswende und Alternativen

Mit Enttäuschung reagierten Landrat Frank Kilian und ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring auf das Ergebnis des Bürgerentscheides zur CityBahn in Wiesbaden. „Der Bürgerwille ist anzuerkennen, dies verlangt das demokratische Verständnis“, so Landrat Frank Kilian, der bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung des Endergebnisses des Bürgerentscheides von „einer vertanen Chance“ gesprochen hatte. Gleichzeitig weisen Kilian und Döring darauf hin, dass mit dem Ergebnis eine große, fast schon einmalige Chance vertan wurde, um für die gesamte Region den individuellen Privatverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr zukunftsfähig und unter ökologischen Gesichtspunkten neu aufzustellen. „Der Kreis hatte ein großes Interesse daran, dass die CityBahn kommt und die Städte Taunusstein und Bad Schwalbach an die Trasse angebunden werden“, betonen beide Kommunalpolitiker unisono, weshalb sie in vielen Veranstaltungen für diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme für den Kreis wie die gesamte Region geworben haben.

Kilian: „Der Kreis setzte immer auf den Plan A, die Realisierung des CityBahn-Projektes. In den letzten Tagen und Wochen konzentrierten wir uns darauf, den Menschen auch außerhalb von Wiesbaden die Bedeutung dieses wichtigen Verkehrsprojektes näher zu bringen. Deshalb sitzt die Enttäuschung natürlich nun besonders tief und muss erst verdaut werden.“ Es wäre unredlich gewesen, wenn der Rheingau-Taunus-Kreis schon einen Plan B vorbereitet hätte, den „wir jetzt aus der Schublade ziehen können.“ Es gehe jetzt um eine exakte Analyse und dann muss die Region gemeinsam an die Lösung der akuten Verkehrsprobleme gehen.

„Der Kreis muss nun auch mit unseren Partnern in Wiesbaden, Mainz und dem Rhein-Lahn-Kreis – hier mit Blick auf die Aartalbahn-Strecke – Gespräche führen, welche Alternativen es für einen modernen, schienengebundenen ÖPNV gibt“, sagt der Landrat. „Schnellschüsse bringen uns jetzt gar nichts. Deshalb muss werden wir jetzt besonnen reagieren“, erklärt der ÖPNV-Dezernent, der auch darauf verweist, dass der Rheingau-Taunus-Kreis den Ankauf der Aartalbahn-Strecke beabsichtigt und dafür auch „grünes Licht“ vom Verkehrsministerium in Hessen erhalten hat.

Alle vorliegenden Zahlen und Statistiken untermauern die Tatsache, dass es einer Verkehrswende bedarf, damit Städte – gerade wie Wiesbaden – nicht zu Stauzonen mit unzähligen Autos verkommen und die Luft verschmutzt wird. Das bedeutet auch, zu klären, wie Pendler – auch mit dem ÖPNV – beispielsweise zu ihrem Arbeitsplatz in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet kommen können, ohne dabei stundenlange Anfahrtszeiten zu haben. „Wir hoffen nun auf konstruktive Debatten – gerade auch mit jenen, die gegen die CityBahn votierten“, betont Günter F. Döring abschließend.