Kulturelle Höhepunkte im Rheingau-Taunus-Kreis

Das Jahrbuch 2021 des Rheingau-Taunus-Kreises ist erschienen 

„Es war eine Entscheidung, die wir ganz bewusst getroffen haben“, berichtet Landrat Frank Kilian über das druckfrische Jahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises, das sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Thema Kultur widmet. „Die Corona-Krise hat vielen kulturellen Angeboten und Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem oder gerade deshalb haben wir uns dafür entschieden, im Jahrbuch über unsere facettenreiche Kulturszene zu berichten und damit auch Lust zu machen, sie selbst zu erleben, sobald Corona dies wieder möglich macht.“ Entstanden sind über 80 Seiten rund um das kulturelle Leben im Rheingau-Taunus-Kreis. Ob Kunst, Theater, Musik, Literatur oder kulturelle Events für die ganze Familie – die bunt gemischten Beiträge bieten einen breitgefächerten Überblick von der Traditionsveranstaltung über den Kassenschlager bis hin zum Geheimtipp und beschreiben, warum sich ein Besuch allemal lohnt.

Angefangen bei der Burg Hohenstein, die wegen ihrer jahrhundertealten Erscheinung und ihrer traditionsreichen Burgspiele auch als Mutter der hiesigen Kulturstätten bezeichnet wird. Was 1949 zunächst auf einer Naturbühne seinen Anfang nahm, hat sich heute unter der Regie des Vereins Taunusbühne Bad Schwalbach im Kalender der Theaterliebhaber fest etabliert. Zu den über die Ländergrenzen hinaus bekannten historischen Sehenswürdigkeiten gehört natürlich auch das Kloster Eberbach, das einmal im Jahr mit den KulturKids-Tagen ein abenteuerliches Programm in wahrlich stimmungsvoller Atmosphäre aufs Parkett zaubert und Kinderaugen zum Leuchten bringt. Wenn es um Kultur im Rheingau-Taunus-Kreis geht, dürfen auch renommierte Event-Klassiker wie das Jazz-Festival in Idstein und das Rheingau-Musik-Festival nicht fehlen. Kaum vorstellbar, dass diese seit Jahrzehnten fest im Kalender verankerten Veranstaltungen nicht stattfinden konnten – und doch hat Corona auch sie nicht verschont. Die Autoren haben mit den Verantwortlichen über die Liebe zur Musik, die Sorgen in der Krise und über ihre Zukunftsvisionen gesprochen.

Was wäre aber das Jahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises, wenn es nicht auch die Schönheiten und Besonderheiten seiner kulturhistorischen Landschaft unterstreichen würde. Jahrbuch-Autor Wolfgang Blum weiß, was die Region auszeichnet: „Hier vereinen sich die Wälder des Taunus, das Wasser des Rheins und die Weinreben im Rheingau zu Wohlbefinden“, schwärmt der Welterbe-Botschafter. „Im Jahrbuch gibt es aber nicht nur alles Wissenswerte über die bekannten Sehenswürdigkeiten wie Schlösser, Burgen und Ruinen zu lesen, sondern auch viele Hintergrundinformationen dazu.“ Wie es zum Beispiel damals dazu kam, dass die Pestalozzischule Einzug hielt ins Idsteiner Schloss. Redaktionsmitglied Claudia Niemann hat mit einem persönlichen Brief der Schule zum 75. Geburtstag gratuliert und dabei auch einen interessanten Blick hinter die Kulissen gewährt. Einen Blick zurück in die Vergangenheit wirft das Jahrbuch mit dem Beitrag über den berühmten russischen Maler Alexey Jawlensky. Jahrzehntelang hat man eines seiner Bilder irrtümlich der Stadt Bad Wörrishofen zugeordnet, nun ist sich die Forschung aber einig, dass auf dem Bild 1927 Bad Schwalbach zu sehen ist. Eine Sensation für das Bad Schwalbacher Museum!

Aber auch Leserinnen und Lesern, die sich über das aktuelle Geschehen im Kreis informieren möchten, sei das Jahrbuch ans Herz gelegt. Wer hätte gedacht, dass der sogenannte „Taunus-Tropfen“ aus den 1970er Jahren jemals eine Renaissance erleben würde? Autorin Yasemin Heil hat mit den Idsteinern gesprochen, die zufällig auf einem Dachboden ein altes Fläschchen des längst vergessenen Kräuterlikörs gefunden hatten und daraus prompt eine Geschäftsidee entwickelten. Nun können Freunde des „Taunus-Tropfens“, der übrigens zu 100 Prozent aus Zutaten aus dem Taunus besteht, endlich wieder gemeinsam anstoßen.  

Abgerundet wird das Jahrbuch durch die Chroniken der einzelnen Städte und Gemeinden im Kreisgebiet. Hier wird über Entscheidungen berichtet und über das, was sich in den einzelnen Dorfgemeinschaften über das Jahr hinweg ereignet hat. „Das Corona-Virus hat natürlich zu einem großen Teil unser gesellschaftliches Leben in diesem Jahr geprägt. Aber es war uns wichtig, die Berichterstattung nicht allein auf die Corona-Krise zu reduzieren, sondern auch alle anderen Entwicklungen vor der eigenen Haustür aufzuzeigen“, betont Landrat Frank Kilian. Dazu gehören beispielsweise auch die Beiträge, die sich mit der CityBahn, der Ultranet-Trasse durch Niedernhausen, Hinergründe über 800 Jahre Engenhahn oder mit den Vorbereitungen für die Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal befassen. „Die Redaktionskonferenz hat mit viel Herzblut alle Themen des Jahres, die die Menschen in unserer Region bewegen, zusammengetragen und aufbereitet“, so Landrat Kilian. „Es ist viel mehr als nur ein Buch mit 316 Seiten, es ist eine Chronik für unsere Heimat.“

Erhältlich ist das Jahrbuch 2021 im Buchhandel und bei den Städten und Gemeinden für einen Preis von 8,50 Euro. Herausgeber ist der Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises. Das Inhaltsverzeichnis sowie ein Suchregister der früheren Jahrgänge finden sich auf den Internetseiten des Landkreises unter www.rheingau-taunus.de/jahrbuch. Wer gerne bei Youtube vorbeiklickt, kann sich dort den Trailer zum aktuellen Jahrbuch anschauen.

Bildunterschrift: 283  Das Jahrbuch 2021 des Rheingau Taunus Kreis ist erhältlich