Corona-Ausbrüche in Alten- und Seniorenheimen

Landrat Kilian: Einige Einrichtungen sind derzeit besonders vom Virus betroffen

Bundesweit steigt insbesondere in Senioreneinrichtungen die Zahl der infizierten Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Personals. „Diese Tendenz verzeichnen wir auch im Kreisgebiet. In acht Alten- und Pflegeheime im Landkreis gibt es seit Anfang November größere Corona-Ausbrüche. Diese sind in den Kommunen Taunusstein (2 Einrichtungen), Idstein (2 Einrichtungen), Aarbergen, Niedernhausen, Oestrich-Winkel und Walluf (jeweils eine Einrichtung) angesiedelt. Von den dortigen Einrichtungen wurden dem Kreis-Gesundheitsamt in den vergangenen Wochen stetig ansteigende Zahlen an Corona-Neuinfektionen unter der Bewohnerschaft und dem  Personal gemeldet“, berichtet Landrat Frank Kilian: „Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass ältere Menschen die Infektion – im Zusammenhang mit Corona – nicht überlebt haben.“ Die Situation habe sich in einigen Einrichtungen inzwischen jedoch auch schon wieder normalisiert.

Landrat Frank Kilian: „In enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt haben wir bei oder auch gemeinsam mit den betroffenen Einrichtungen alle notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, um zum Beispiel die Kontaktpersonen zu ermitteln, Infektionsketten zu unterbrechen und eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Lage in den Einrichtungen führt uns noch einmal deutlich vor Augen, wie fragil die Situation zurzeit ist. Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht besiegt und wir müssen uns jederzeit auf neue Infektionsherde einstellen. Umso wichtiger bleibt es, die Regeln von Abstand, Hygiene und Alltagsmaske einzuhalten, mit denen jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag leisten kann.“ Von den Einrichtungen gebe es zudem positive Rückmeldung, die die Zusammenarbeit betreffen.

Für die akut betroffenen Alten- und Pflegeheime gilt ein striktes Besuchsverbot. In den einzelnen Einrichtungen sind teilweise ganze Wohngruppen unter Quarantäne gestellt. „Das Personal leistet unter schwierigsten Bedingungen mit großem Einsatz ihre Pflegedienste an den und für die älteren Mitmenschen. Viele der Seniorinnen und Senioren leiden zudem an Demenz, was die Tätigkeit noch weiter erschwert. Ihr Einsatz mit der FFP2-Schutzmaske und der -kleidung erfordert einen hohen Aufwand“, betont Landrat Frank Kilian. Zudem hätten gerade die älteren Menschen dem Virus wenig entgegenzusetzen. Viele Bewohner leiden darunter, dass eine menschliche und zugewandte Pflege eigentlich nicht mehr möglich ist, dass teilweise Kontakte unter den Mitbewohner und/oder zu Angehörigen nicht mehr stattfinden können.