Die Wähler haben entschieden

Am vergangenen Sonntag hatten die Wähler in Hessen die Gelegenheit, ihre politischen Vertreter des Vertrauens in die Ortsbeiräte, in die Gemeindevertretungen und die Stadtverordnetenversammlungen zu wählen. In einigen Städten des Landes auch die Bürger- oder Oberbürgermeister. Die Einschränkungen machten es notwendig, in den Räumlichkeiten der Stimmabgabe – den Wahllokalen – besondere Vorkehrungen zu treffen, um die Kontakte so gering wie möglich zu halten. Einbahnverkehr, eigene, mitgebrachte Schreibstifte und ein ausgeklügeltes Hygienekonzept sorgten dafür, Infektionen zu vermeiden. Viele Wähler und Wählerinnen zogen es aber vor, auch wegen der umfangreichen Listen mit den Möglichkeiten des Kumulierens und des Panaschierens, per Briefwahl ihre Stimmen abzugeben. Nach den Zählungen des Wahlleiters in Niedernhausen, Steffen Lauber,  ein Anteil von 42,7%. Also nicht mehr weit zur Hälfte aller abgegeben Stimmen. Da ergaben sich, nach Auskunft der Wahlhelfer, schon mal Zeiten der „Leere“ im Wahllokal. Unter diesen Vorrausetzungen eine zusätzliche „Erschwernis“, die es insgesamt – auch wegen der manchmal notwendigen Erläuterungen der 3 Stimmzettel – angebracht erscheinen lassen, den Wahlhelfern für ihre Arbeit an diesem Wahlsonntag zu danken.

Die ersten Auszählungen der Listenwahl in den Wahlscheinen konnten schon am Sonntagabend Ergebnisse bringen, die zu Hochrechnungen dienen konnten. Die erheblich schwierigeren Auswertungen der „freien“ Vergabe von Stimmen über die Listen hinweg für Kandidaten des Vertrauens, oder Streichungen, machten eine mehr komplizierte Auswertung am folgenden Monatag in der Autalhalle notwendig. Nahezu das gesamte Personal der Verwaltung war in diese Auswertung eingebunden. Wahlleiter Steffen Lauber hatte – ebenfalls immer unter den vorgeschriebenen Schutzbedingungen – 12 Zählgruppen von je 3 Personen gebildet, die jeden einzelnen Stimmzettel zur Auswertung in die Hand nahmen. Ein Computerprogramm mit dem Namen „VoteManager“ übernahm nach der Eingabe die Zuordnung der Stimmen. Ein/e Mitarbeiter/In des Teams las von dem papierenen Stimmzettel die Anzahl der Kreuze und den zugehörigen Namen des Kandidaten vor, eine/r erfasste dies über die Tastatur auf den leeren Stimmzettel auf dem Monitor und der Dritte im Team kontrollierte das alles noch einmal auf einem 2. Bildschirm. Alles ohne handschriftliche Notizen – also „ohne Stift“ rein digital – wie berichtet wurde. Das Procedere ist aufwendig, aber den Möglichkeiten des Wählers, seinen Wahlwillen mehr selektiv und personell auszudrücken, geschuldet.

Eine genaue Übersicht über die Wahlergebnisse in Niedernhausen mit seinen Ortsteilen wird von der Wahlleitung im Rathaus im Laufe der Woche bekanntgegeben. Wir werden in der nächsten Ausgabe im Detail berichten.

Eberhard Heyne

Bildunterschrift:  Beispielhaft das Team der Wahlhelfer in Engenhahn – mit Peter Woitsch, Achim Belak und Alexander Straube

Auszählung der Stimmzettel am Montag in der Autalhalle  mit „coronalem“ Abstand in 3-er Gruppen