Eine Niedernhausener Bestatterin erzählt …

Klar, wer kennt sie nicht, die Bestattungsunternehmen, die auf eine langjährige Firmentradition zurückblicken können – wie auch wir, die im nächsten Jahr in der vierten Generation seit fast 125 Jahren am Markt sind. Doch was macht ein modernes Bestattungsunternehmen aus? Die Besinnung auf die Tradition und „uns hat es ja schon immer gegeben“ zählen in der heutigen Gesellschaft, gerade unter den jüngeren Leuten, nicht mehr. Da wird nicht wie früher der Bestatter aus Tradition gerufen, der schon Oma, Opa, Onkel und Co. unter die Erde gebracht hat. Nein, da wird mit dem Handy gegooglet, nach Bewertungen Ausschau gehalten und auch das Preis-Leistungsverhältnis spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Das bedeutet im Umkehrschluss – der moderne Bestatter goes online. Ob bei Facebook mit einer eigenen Firmenseite, die neben der Vorstellung des Betriebes auf die aktuellen Bestattungstrends eingeht oder auch Themen wie Nachhaltigkeit, Vielfalt der Bestattungsarten und auf die aktuellen Corona-Richtlinien hinweist oder bei verschiedenen Plattformen mit Pauschalangeboten wirbt – alles ist möglich. Der Tendenz einer schwindenden Bestattungskultur entgegen zu wirken macht spätestens die bereits über Jahre beobachtete Entwicklung den Gar aus. So sind momentan Bestattungen mit pflegefreien Gräbern voll im Trend. Ob im FriedWald am Baum oder im halbanonymen Grabfeld auf den Niedernhausener Friedhöfen – die Ebene des Trauerns hat sich eindeutig verschoben und zwar nach Innen. Heißt das also wirklich, dass die Bestattungskultur verschwindet oder orientiert sie sich neu? Und was heißt nach Innen? Es bedeutet, der Mensch trägt den lieben Mitmenschen, um den er trauert im Herzen, der Ort wird zur Nebensache – scheinbar. Und doch ist es für die Menschen, die von dieser Welt gehen unsagbar wichtig, nicht vergessen zu werden. Mit einem Namensschild können sich alle an sie erinnern und so bleiben sie lebendig bis der Letzte, der sie kannte, ebenfalls gegangen ist. Auch für die Familie ist es schön, einen Ort außerhalb der eigenen Vierwände und ihres eigenen Inneren zu haben. Die Gewissheit, dass an einem bestimmten Ort das, was auf der Erde sterblich ist, zur letzten Ruhe gebettet wurde, gibt Halt und Sicherheit, ein gutes Gefühl. Denn der Mensch sucht Zeit seines Lebens nach Heimat. Auch ein Friedhof kann Heimat geben, wenn dort schon Generationen von Familienmitgliedern dicht beieinander bestattet wurden und es gut tut zu wissen, dass man im Schutz der Familie wieder aufgenommen wird. So schreiben auch viele hochrangige Dichter und sogar Wissenschaftler, dass die Materie, aus der wir bestehen, nie ausgelöscht wird, auch wenn wir den Tod als Endgültigkeit wahrnehmen. Sei es der Glaube durch die Religionen oder auch Menschen, die angeblich keinen Glauben haben – insgeheim hat jeder eine Hoffnung auf ein Leben das kein Ende kennt. Und so hat neben der Familie auch der Bestatter die Aufgabe auf die einzelnen Wünsche des Vorsorgenden, der sich zu Lebzeiten bereits mit seinem letzten irdischen Plätzchen beschäftigt, einzugehen. Wir selbst wissen, wie bedeutsam Träume und Wünsche für uns selbst sein können – das gilt für alle Lebensbereiche. Und es ist wichtig, in diesem Moment den Mut zu haben, sich zu äußern, sich mitzuteilen. Wir als Bestatter sind da, wenn Sie Ihren Mutausbruch haben um Ihren letzten Weg zu planen. Wir, ein festes Team von zur Zeit im Kern acht Personen, die das Schicksal eines Tages zusammen geführt hat. Wir stehen für Halt und Sicherheit, geben Hilfestellungen, ob bei klassischen Abmeldungen wie Krankenkasse, Rente oder bei Internetanbietern wie Facebook. Das rundum Sorglos-Paket kennt fast keine Grenzen. Sie haben die Option auf das gesamte über ein Jahrhundert angesammelte Wissen zuzugreifen, auf Teilbereiche oder in Gänze. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, für Sie da zu sein. Dabei ist uns Transparenz besonders wichtig. Sie sollen einen Überblick über die Kosten haben, die entstehen, wenn Sie uns benötigen. Für uns ist es wichtig, dass Sie in all Ihrer Trauer kompetent und fair beraten werden und für jedes, gerade auch in der aktuellen Situation, Portemonnaie eine liebevolle Lösung für den Abschied gefunden wird. Unserem Motto „geht nicht gibt’s nicht“ sind nur die Gesetze Grenze über die es kein hinwegsetzen gibt. Deshalb bieten wir alle Leistungen an, derer wir uns bedienen können – über die Diamantbestattung, die Bestattung in unseren Nachbarländern etwa aus dem Heißluftballon, dem Verstreuen der Asche in den Bergbach oder auch die Bestattung im Weltall. Sie merken, der Bestatter hat viel zu erzählen, viele Möglichkeiten zu bieten. Einen kleinen Einblick für eine erste Idee für die eigene Bestattung oder auch nur zum Stöbern gibt es auf unserer Homepage (www.bestattungen-ernst.de). Gerne kommen wir auch in einem persönlichen Gespräch zusammen – persönlich, via Internet oder telefonisch.

Neben der täglichen Arbeit beschäftigt uns natürlich auch der Werdegang unserer Auszubildenden, der wir die Daumen für die Zwischenprüfung im Mai drücken. Ungewöhnliche Zeiten fordern ungewöhnlich viel Flexibilität und Engagement. Beides bringt Stella Kaltwasser mit, die als erste ihre Ausbildung in unserem Betrieb absolviert. Wir freuen uns auch auf weiteren Zuwachs, mit dem wir den Weg ins Berufsleben gehen können. Unser Beruf ist besonders, denn niemand ist näher am Leben als wir.

Text: Sabrina Ernst         

Bild mit PC – Foto: Sabrina Ernst

Bild mit Haus – Foto: Markus Bierl