Das Autal soll grün bleiben – Bürgerinitiative gegründet

Ein großes Interesse fand die Einladung von einer Gruppe Aktiver, die – nach einer Entscheidung der Gemeindevertretung zur Konzeptentwicklung einer Bebauung der Fläche „Hundskirch“ – diesen Verlust an grünem Naherholungsgebiet im Autal durch Bebauung und Folgeverkehr nicht hinnehmen wollen. Lt. Anwesenheitsliste waren 83 Bürger und Bürgerinnen diesem Aufruf zur Gründung einer Bürgerinitiative gefolgt und wurden in der – mit notwendigem Abstand – voll besetzten Turnhalle des TuS Königshofen von Norbert Gros begrüßt. Der zur Einführung die Entstehung und möglichen Folgen der Bebauungsplanung und seiner Realisierung im Autal schilderte. (Wir berichteten ausführlich). Wie auch die Rede von Ortsvorsteher Martin Gros, der mit seinem Ortsbeirat jede Bebauung dieser Fläche mit großer Mehrheit abgelehnt hatte, bekamen beide heftige Zustimmung aus der Zuhörerschaft für ihre Forderung, das bestehende Naherholungsgebiet des Autales zu erhalten und jede bauliche Verkleinerung abzulehnen. Es seien doch mit der „Farnwiese“ und der „Frankfurter Straße II“ genügend Flächen verfügbar, um den Auftrag der Gemeindevertretung nach bezahlbarem und sozialem Wohnraum zu entsprechen. Plätze für Ältere und zu pflegende Menschen zu schaffen, war auch das Anliegen von Doris Michels, der ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten der Gemeinde.

Eindeutig zustimmend äußerte sich Bürgermeister Joachim Reimann zu der Chance, in dieser – denkbar knappen – Entscheidung der Gemeindevertretung durch die Bürger/Innen noch eine Veränderung zu erzielen. Es sei noch lange nichts unverrückbar entschieden, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ja ein politischer Auftrag der Gemeindevertreter und zunächst nur ein Konzept zum möglichen Verkehr bei einer – noch offenen Art der Bebauung – beschlossen. Die Natur so ortsnah zu erhalten, frei vom Verkehr und einer Bebauung, forderte Rainer Raiger, der, wie er sagte, sich deshalb in der BI „Grünes Autal“ engagieren will. Ihm sei es wichtig, Lösungen zu finden, die das Autal erhält, dabei sich aber doch bezahlbarer Wohnraum realisieren lasse. In der Farnwiese habe die Gemeinde genügend Fläche, um dieser Forderung zu entsprechen. Unverständnis über das Verhalten der Grünen, mit ihrer Zustimmung wertvolles  „Grün zu bebauen“, zeigte unter Beifall ein Bürger. Und das dabei erst kürzlich in einem Wahlstatement abzulehnen, fügte er hinzu. Die Grenze der Bebaubarkeit – hier gerade in der sensiblen Grünfläche des Autals – sei erreicht, meinte ein anderer Bürger. Flora, Fauna, Luft und Wasser in einem rechten Verhältnis zur Bebauung, gerade im sensiblen Ortskern, zu lassen, diene dem Menschen, ist er sicher.

Über das große und zustimmende Echo in der Bevölkerung zur Ablehnung jeglicher Bebauung im Autal freute sich Helga Rothenberger. Als ein ortsnahes  Erholungsgebiet für „Baby und Greis“ werde das Autal genutzt und beweise damit seinen großen Wert. Zudem sei es ein Auftrag an die Gemeindepolitik, nicht weiter den innerörtlichen Verkehr aufzublähen, der ja schon bereits an der Grenze der Belastung sei. Eine viel applaudierte Punktlandung war das Argument eines 12-Jährigen, der meinte, er wolle weiter im Autal ungehindert mit seinem Rad fahren. 

Die Initiativgruppe stellte an die Versammlung den Antrag, als Bürgerinitiative in einer offenen Interessengemeinschaft eine Bebauung der Fläche „Hundskirch“ nicht zu akzeptieren. Wie auch den Vertretern im Vorstand der BI mit Stephanie Krönke, Helga Rothenberger, Michael Hoffmann, Gernot Drolshagen, Norbert Gros, Rainer Raiger, Pietro Abbatengalo und Stefan Krissel wurde dem Antrag einstimmig entsprochen. Sprecher ist Rainer Raiger. Der dann die bereits geplanten Aktivitäten zur Gewinnung von  Aufmerksamkeit wie Banner an 3 Stellen, Verteilung der Flyer, Info-Stände und eine Unterschriftensammlung – ausgelegt in Niedernhausener Geschäften – vorstellte. Man werde sich regelmäßig treffen und „Ereignis gesteuert“ weitere Aktivitäten vorstellen. An dem Termin 20. Oktober wolle man die erreichten Unterschriften Bürgermeister Joachim Reimann im Rathaus übergeben. Weitere Infos zu diesem Thema können im WEB unter www.gruenes-autal.de abgefragt werden.

Eberhard Heyne

Bildunterschrift:  783  Ein Banner der BI „Grünes Autal“ wird im Autal beim SV Niederhausen hängen