Volkstrauertag – Erinnerung zur Verhinderung
Am vergangenen Sonntag war Volkstrauertag. Ein Tag, um sich an die furchtbaren Geschehnisse von Krieg, Gewalt und Hass der Vergangenheit zu erinnern. Geschildert hier der Vormittag in Engenhahn – stellvertretend für die Ortsteile, in denen man der Opfer von Kriegen, Vertreibung und Unterdrückung gedachte. Bürgermeister Joachim Reimann verband mit der Besinnung auch die Verpflichtung, für Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit einzutreten. Die Kriege im 20. Jahrhundert haben viele Millionen von Opfern gefordert und insbesondere der Angriffs- und Vernichtungskrieg vor genau 80 Jahren in Ost- und Südosteuropa mit beispiellosen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ist Anlass zur Erinnerung. So etwas dürfe sich nicht wiederholen. Für uns Deutsche ist dieser Krieg kein abgeschlossener Teil der Geschichte, meinte Joachim Reimann, sondern eine furchtbare Erfahrung und Teil unserer Identität in der Sehnsucht nach Frieden. Das Gedenken an die vielen Menschen, die als Folge des von den Deutschen verursachten Krieges in der Vertreibung als unschuldige Opfer ihr Leben verloren, Gewalt erfuhren und aus ihrer Heimat fliehen mussten, muss Mahnung sein, dass Krieg nie eine Lösung ist. Versöhnungsprozesse voranzutreiben, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, Blutvergießen zu vermeiden oder zu beenden und Not zu lindern sollte uns aus diesen Erfahrungen Verpflichtung sein. Ein Gebot der Menschlichkeit und der Vernunft, ist Joachim Reimann überzeugt.
Sicherer sei heute unsere Welt nicht geworden – Flucht vor Gewalt mit immer neuen Flüchtlingswellen die Folge. Mit Corona, mit der globalen Wirtschaftskrise, dem bedrohenden Klimawandel stehen wir vor ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, die insbesondere die großen, freien und demokratischen Länder in die Verantwortung zur Vermeidung von Konflikten und deren Eskalation nehmen. Auch deshalb sei der Volkstrauertag eine Erinnerungskultur, die die Lehren und Lektionen aus der Vergangenheit mit unserem Handeln in der Gegenwart und Zukunft verbinden muss.
Mit einem Gebet um Frieden in der Welt und mit der Bitte, dass wir den Mut und die Entschlossenheit haben, für den Frieden einzustehen, wo immer wir können, erinnerte Hugo Wohnig für die Kirchen an das Recht aller Menschen auf Frieden, Unversehrtheit und Gerechtigkeit. Für die Gemeinde und dem Ortsbeirat legten Bürgermeister Joachim Reimann und Richard Prag sowie für die Engenhahner Vereine Debbie Lukas und Max Zeiger je einen Kranz am Ehrenmal nieder. Als ein Zeichen gegen Gewalt, Hass und Intoleranz.
Eberhard Heyne
Bildunterschrift: Auf dem Weg zum Ehrenmal auf dem Friedhof von Engenhahn