Das Landarzt-Stipendium


CDU- Initiative umgesetzt:

Der Kreistag des RT-Kreis hat am 1. Dezember 2020 einen Antrag der CDU-Kreistagsfraktion beschlossen, wodurch ein Landarztstipendium an angehende Mediziner und Medizinerinnen ausgegeben werden soll. Die hierfür benötigten Mittel wurden bereits für das Haushaltsjahr 2021 eingestellt. „Allerdings liegt uns jetzt erst zur Kreistagssitzung am 14. Dezember 2021 von Seiten der Verwaltung ein Umsetzungsvorschlag zu dem von uns eingebrachten Antrag vor“, moniert der
Fraktionsvorsitzende Sandro Zehner. „Im Bereich der Ärzteversorgung gilt es schnell zu handeln, um den Erhalt und die Verbesserung der ärztlichen Versorgung in unserem Landkreis zu gewährleisten. Das Jahr 2021 war in diesem Sinne ein verlorenes Jahr für die allgemeinmedizinische Versorgung im ländlichen Bereich und für die Menschen dort, die auch in der Fläche auf erreichbare Angebote vertrauen und angewiesen sind. Wir brauchen weniger Masterpläne zu hochfliegenden Themen, aber mehr Abarbeitung an den Stellen, wo der Kreis zuständig ist, einen politischen Auftrag hat und damit seine Aufgaben erfüllen sollte.“


Ziel des von der CDU initiierten Programmes ist es, dass junge Ärzte den Weg aufs Land finden, um eine qualitativ hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung in unserem Kreis sicherzustellen. Denn die derzeitige medizinische Versorgung wurde in einem Gesundheitsgutachten in eindringlichen Worten problematisiert. Nicht nur im Bereich der Fachärzte, sondern auch der Hausärzte ist dies auch weiterhin hochaktuell. Besonders dramatisch wird die Lage in absehbarer Zukunft, wenn bis 2030 für 60% der Mediziner im Kreisgebiet Nachbesetzungsbedarf entsteht. „Wir erhoffen uns gerade mit dem Landarztstipendium, den im Gesundheitsgutachten aufgezeigten Negativtrend entgegenzuwirken und so Medizinstudenten frühzeitig für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum zu motivieren, um auch in Zukunft eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung auf hohem Niveau im Rheingau-Taunus-
Kreis gewährleisten zu können“, so Sandro Zehner. Leider ist dies nicht das erste Versäumnis beim Thema Ärzteversorgung, denn zusätzlich zu den 30.000 Euro für das Stipendienprogramm wurden vom Kreistag auch 11.000 Euro für die Gewinnung von Landärzten in den Haushalt 2021 eingestellt. Wie nun auf eine CDU-Anfrage
hin in einer Beantwortung von Seiten der Verwaltung mitgeteilt wurde, sind die Mittel bislang unverbraucht und es wurde keine Aktivität begonnen, hier Ärzte aktiv zu gewinnen. „Gerade in Coronazeiten muss die ärztliche Versorgung jedoch absolute Priorität haben“, so Zehner abschließend.