Gemeinde Niedernhausen prüft innovatives Solarstromprojekt im Waldschwimmbad und weitere Klimaschutzprojekte – Fördermittel sollen bei Umsetzung helfen
Die Gemeinde Niedernhausen hat verschiedene Klimaschutzprojekte initiiert, die alle gemäß der hessischen Klimaschutz-Richtlinie förderfähig sind und sich in unterschiedlichen Stadien der Projektierung befinden.
„Ein besonders interessantes Projekt ist aktuell eine Solarstromanlage für das Waldschwimmbad, die gleich zwei klimarelevante Aspekte aufgreift. Die Maßnahme wäre nämlich sowohl ein Beitrag zur Stromerzeugung, aber auch als Projekt zur Klimaanpassung“, stellt Bürgermeister Joachim Reimann eine Idee vor, die in der Gemeindeverwaltung entwickelt wurde.
Dabei geht es um eine Photovoltaikanlage, die auf einer Ständerkonstruktion über den Liegeterrassen am Schwimmerbecken und eventuell auch am Nichtschwimmerbecken errichtet werden soll. Diese Anlage böte zum einen den Badegästen im Hochsommer eine willkommene Möglichkeit, im Schatten zu verweilen – ein Wunsch, den viele Badegäste und auch das Schwimmbadpersonal schon lange auf ihrer Liste haben.
„Noch wichtiger ist aber, dass das Schwimmbad einen außergewöhnlich hohen Anteil des Solarstroms – auch ohne Speicherung – direkt selbst verbrauchen würde. Die Stromverbrauchskurve im Waldschwimmbad passt einfach fast ganzjährig sehr gut zur Solarstromerzeugung der Anlage“, erklärt Reimann und dankt der Verwaltung speziell für diese innovative Idee, die kommunalen Klimaschutz mit einer Qualitätssteigerung des Schwimmbadbesuchs verbindet. Die Gemeinde befindet sich bereits in Gesprächen mit offiziellen Stellen, da man sich im Rahmen der Fördermöglichkeiten in Hessen umfassende finanzielle Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen durch entsprechende Landesmittel erhofft.
Ein Förderantrag ist bereits für ein Teilprojekt zur Neugestaltung der Ortsmitte in Niederseelbach gestellt: Dort soll der noch komplett versiegelte Parkplatz vor der Lenzenberghalle umgestaltet werden: Geplant ist, Teile der Asphaltdecke zu entsiegeln und auch Bäume zur Verschattung und versickerungsfähiges Pflaster einzubringen – also ebenfalls eine Maßnahme, um die Folgen des Klimawandels wie stärkere Sonneneinstrahlung und verstärkten Regenabfluss abzumildern.
Bereits umgesetzt ist die Anschaffung von zwei Dienst-E-Bikes, die seit fast einem Jahr im Dienst sind und für innerörtliche Dienstfahrten auch gut genutzt werden.
Mittelfristig beabsichtigt die Verwaltung, weitere Maßnahmen anzugehen wie z.B. die Erstellung von sogenannten Starkregen-Karten für das Gemeindegebiet, die in der Aussagekraft über die jüngst vorgestellte Fließpfadkarte deutlich hinausgehen. Auch die prinzipiell förderfähige Anlage von neuen Sickermulden, um den oberflächlichen Abfluss bei Starkregenereignissen abzupuffern, befindet sich in der Prüfung.
Bahnhofssanierung: Bahn informiert Gemeinde über weitere Arbeiten
Nachdem sich die Deutsche Bahn nach harter Kritik von Bürgermeister Joachim Reimann zuletzt für die Verzögerungen und ausbleibenden Fortschritte bei der Bahnhofssanierung in Niedernhausen entschuldigt hatte, informierte der Konzern nun seinen Ankündigungen gemäß die Gemeinde über den aktualisierten Zeitplan bei den Arbeiten an der Personenunterführung.
Die Deutsche Bahn wird, um zukünftige Wassereintritte zu vermeiden in der Personenunterführung eine Drainage incl. Hebeanlage installieren. Die Herstellung der Drainage in der Unterführung sei aktuell in der Endphase. Dabei seien umfangreiche Stemmarbeiten notwendig, die voraussichtlich bis Mitte Februar abgeschlossen würden, so die Bahn gegenüber der Gemeinde. Anschließend könne die Drainageleitung inkl. Bypass verlegt werden. Die beauftragte Baufirma sei mittlerweile mit zwei Arbeitskolonnen vor Ort. Die Hebeanlage konnte dagegen bereits eingebaut und in Betrieb genommen werden. Die Bahn geht nun davon aus, dass die Drainage incl. Hebeanlage bis zum 28. Februar 2022 installiert ist.
Die Fertigstellung der Sanierung insgesamt wird dann allerdings noch einige Monate dauern. Bislang war die Bahn vom ersten Quartal 2022 ausgegangen. Nun rechnet man im Konzern mit einer Fertigstellung der gesamten Anlage bis zum 7. Juni 2022.
„Es ist gut, dass nun mit Hochdruck dort gearbeitet wird. Auch der Informationsfluss hat sich zuletzt deutlich verbessert. Als Gemeinde hoffen wir aber, dass das abermals nach hinten gerückte Fertigstellungsdatum nun auch ein endgültiges ist und werden an der Sache dran bleiben“, kommentiert Bürgermeister Joachim Reimann.