Die Wiederaufnahme des Schulbetriebes ist gewährleistet

Landrat Frank Kilian: „Wir sind vorbereitet“ / Schulamt des Kreises und RTV erledigten ihre Hausaufgaben / Freude auf Beginn der Schule wie selten zuvor

„Der Countdown läuft“, sagt Landrat Frank Kilian mit Blick auf den 27. April. Dann starten die von Bund und Land vereinbarten Lockerungen im gesellschaftlichen Leben im Rahmen der Corona-Virus-Pandemie, öffnen beispielsweise Schulen wieder ihre Pforten für einen Teil der Schülerinnen und Schüler. Der Stufenplan im Schulbereich greift. „Wir sind vorbereitet“, erklärt der Landrat nach der Verwaltungsstabssitzung und weist auf die vielfältigen Aktivitäten des Kreis-Schulamtes und der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) in den vergangenen Tagen hin, um eine möglichst reibungslose Wiederaufnahme des Schulunterrichts zu gewährleisten. „Am späten Mittwochabend kam dann doch noch der sehnlichst erwartete Hygieneplan vom Hessischen Kultusministerium bei uns als Schulträger an“, so Kilian: „Wir hatten bis dato aber schon bestens vorgearbeitet und mussten deshalb unsere Vorgaben nur noch mit dem Hygieneplan abgleichen.“

Das Kultusministerium bezeichnet sein Papier dabei alsHandlungsempfehlungen zur Wiederaufnahme des Schulbetriebes“ in Zeiten von CoVid-19 und so soll es auch behandelt werden. „Die im Plan enthaltenen Regelungen sind für den Schulträger umsetzbar“, ergänzt die stellvertretende Schulamtsleiterin Beate Püsch, die auf turbulente Tage zurückblicken kann. Mehr als 80 Mails von teilweise besorgten Eltern, aber auch Lehrern erwarteten sie bei Dienstbeginn um 7.00 Uhr am Dienstagmorgen. „Die Lage hat sich jedoch entspannt“, berichten Fachbereichsleiter K.-Michael Schardt und Fachdienstleiter Thomas Gilbert.

Die Schulräume werden nach Plan des Ministeriums durch den Schulträger, den Rheingau-Taunus-Kreis, gereinigt und desinfiziert. Für die Einhaltung des Abstandes und dem Händewaschen sind laut dem Kultusministerium die Schulleitungen zuständig. „Die von den Schulen bestellten Desinfektionsmittel und die Flüssigseife sind vorhanden und werden aktuell ausgeliefert“, berichtet Beate Püsch, wobei sie auch einschränkt, dass nicht alle Großmengen auf einmal geliefert werden können; „Keine Pflicht“ ist laut dem Kultusministeriums das Tragen von Alltags-Schutzmasken im Unterricht.

Spezielle Regelungen wurden auch für den Bereich der Schulsekretariate und die Hausmeister getroffen.

Kilian: „Die Aufnahme des normalen schultäglichen Linienbetriebes ab Montag, 27. April 2020 wurde von uns bei der RTV beauftragt.“  RTV-Geschäftsführer Thomas Brunke bestätigt den Auftrag und gibt einen Sachstandbericht. An und in sämtlichen Bussen und an den Haltestellen im Kreisgebiet finden sich entsprechende Hinweise und Aufkleber über die geltenden Abstands- und Hygieneregeln sowie die Pflicht zum Tragen von Schutzmasken innerhalb von Bussen und Bahnen. Wer einen Bus oder ein Zugabteil ohne Mund-Nasen-Schutz betreten will, wird auf die Regelung durch eine Durchsage des Fahrers oder des Zugbegleiters höflich hingewiesen.

Thomas Brunke: „Wir hoffen alle auf die Einsicht und die Vernunft unserer Fahrgäste. Die Einhaltung der Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, werden wir auch in geeigneter Form überprüfen.“ Ein Mund-Nasen-Schutz verringert die Infektionsgefahr für andere Menschen, weil das Material vor Mund und Nase im gewissen Umfang Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten auffängt. Wer die Lockerung der Verbote will, sollte eine Maske tragen. Laut dem RTV-Geschäftsführer wurden die Verkehrsunternehmen auf ihre Verpflichtung zur entsprechenden Umsetzung hingewiesen. „Eine Verweigerung der Mitnahme ist insofern legitim, wenn jemand ohne Maske einsteigen will“, so Thomas Brunke, der sich im engen Austausch mit der Kreisverwaltung und dem Schulamt des Kreises befindet.

Landrat Kilian wie Beate Püsch und Thomas Brunke appellieren an die Bewohner des Rheingau-Taunus-Kreises, die Regelungen ernst zu nehmen: „Wenn wir uns alle gemeinsam daran halten, gibt es auch keine Probleme und keinen Ärger.“ Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass es eine solche Zeit, in der ein Virus fast die ganz Welt lahmgelegt hat, in dieser Form noch niemals gab. „Wir haben zahlreiche Überlegungen angestellt, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Ob wir alles berücksichtigt haben, werden
wir erst im laufenden Schulbetrieb erfahren“, berichtet Beate Püsch. So sei eine Anpassung möglich, da der Schulbeginn zudem in drei Stufen erfolgt. Landrat Kilian ergänzt: „Wir werden den jeweiligen Bedarf auch sehr individuell nach Schule anpassen, wenn es nötig erscheint.“ So appellieren Kilian und Püsch an alle Beteiligten: „Vor uns Allen liegt eine ungewisse Zeit, die ein hohes Maß an Flexibilität und Verständnis füreinander erfordert. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir diese gemeinsam bewältigen.“

Einen positiven Hinweis gibt das Kreis-Schulamt noch: „Es freuen sich diesmal so viele Schülerinnen und Schüler wie selten zuvor auf den Beginn der Schule, was auch für Schulleitungen und die Lehrerkollegien gilt. Sie alle wollen die Schulhäuser wieder mit Leben füllen.“