Gemeindevertretung

Neues aus der Gemeindevertretung Juli 2022

Teil 1

Zwei Themen führten zu einem ungewöhnlichen Besucherandrang zur letzten Sitzung der Gemeindevertretung. Zunächst waren Mitarbeitende der gemeindeeigenen Niedernhausener Kindertagesstätten an der Abstimmung der eingebrachten Änderung der Kita-Satzung interessiert und zum anderen wollten sich die Aktiven der Einsatzabteilung der Königshöfer Feuerwehr – zusammen mit dem Ortsvorsteher von Königshofen, Martin Groß – überzeugen, dass die Vorlage über den favorisierten Standort ihrer künftigen „Feuerwache“ auch so beschlossen wurde.

Beiden Beschlussvorlagen wurden denn auch – wie vorgesehen – ohne Debatte und ohne Gegenstimme zugestimmt. Die Änderungen in der Kita-Satzung betreffen im Wesentlichen – auch von einigen betroffenen Eltern kritisiert – die Reduzierung von Öffnungszeiten in der Betreuung um eine halbe Stunde – künftig bis max. 16.30 Uhr. Derzeit, so die Begründung, sei es nicht möglich, für den Beibehalt der bisher gültigen Öffnungszeiten das dafür nötige Betreuungspersonal zu bekommen. Der Markt sei „leer“ gefegt und nur mit den nun reduzierten Betreuungszeiten sei es überhaupt möglich, neue Fachkräfte anzuwerben, so die Verwaltung. Bei der Standortfindung des neuen Gerätehauses der Königshöfer Feuerwehr standen 3 Lokationen in der Auswahl. Zunächst an der Kreisstraße zwischen Niederseelbach und Königshofen – mit dem Vorschlag einer Zusammenlegung der Wehren aus beiden Ortsteilen. Als nicht geeignet erwies sich der Vorschlag für den Standort Panoramastraße wegen der Verkehrsinfrastruktur und der benachbarten Wohnbebauung. Favorisiert von der örtlichen Wehr und der Verwaltung – und letztlich so beschlossen – wurde der Standort Albert-Schweitzer-Straße – angrenzend am Sportplatzgelände des TuS Königshofen und dem Schützenhaus. Die Größe und Infrastruktur stimme, die Eigentumsverhältnisse seien dem Vorhaben förderlich und  die Wehr bliebe im Ort, so die befürwortenden Argumente. Dann auch so beschlossen.

Eine Premiere erlebte die Sitzung durch 2 laufende Kameras, die den Sitzungsablauf für eine Veröffentlichung als 1. Test und Start im Video-Streaming festhielten. Um mehr Transparenz für die Bürgerschaft anzubieten, hatte das Parlament diese Form der „Dokumentation“ und Information als einen Service für die Öffentlichkeit beschlossen. Bürgermeister Joachim Reimann appellierte an die Bürger und Bürgerinnen bei der außergewöhnlichen Trockenheit wegen der Waldbrandgefahr große Vorsicht in der Landschaft und insbesondere in den Wäldern walten zu lassen. Beide Grillplätze sind geschlossen. Die Trinkwasserversorgung mit den gemeindeeigenen Brunnen sei trotz des gesunkenen Wasserstandes stabil, man werde aber die weitere Entwicklung für einen Handlungsbedarf genau beobachten.

Es werde zur Zeit ein Notstandsplan für die Energieversorgung erarbeit, der die eigenen Liegenschaften einschließe und Katastrophenschutzmaßnahmen vorsehe. Er sei sehr enttäuscht über die Entscheidung zur unveränderten Beibehaltung der Stromtrasse „Ultranet“ durch die Bundesnetzagentur – aber erfreut über die – auch – juristische Unterstützung des Kreises.

Die ökologische Wohnform des „Tiny-House-Projektes“ sei nach ersten Untersuchungen grundsätzlich analog zu den herkömmlichen Wohnhäusern möglich und wurde auf Machbarkeit in den Ortsteilen untersucht. Bei der Sanierung des Bürgerhauses Engenhahn konnten – entgegen dem Kostenvoranschlag – bei der Bauausführung Euro 303.861 zu Gunsten der Gemeinde eingespart werden. Eine Analyse der Potenziale für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Niedernhausen ist erfolgt und wird im September d. J. im Rahmen des Gesamtpaketes „Energiewende in Niedernhausen vorgelegt. Leider, so sagte abschließend der Bürgermeister, habe die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen einen Förderantrag für 5 öffentlich zugängliche E-Ladesäulen im Gemeindegebiet abgelehnt. Weitere Anfragen/Antworten und Beschlüsse nach Debatten im Parlament in der nächsten Ausgabe (Teil 2) des Niedernhausener Anzeigers.

Eberhard Heyne

Bildunterschrift:  912   Die voll besetzten Besucherränge für 2 Entscheidungen im Gemeindeparlament