Bundesweiter Warntag am 8. Dezember – Niedernhausen prüft verbessertes Sirennetz und bereitet sich auf mögliche Gasmangellage und Blackouts im Winter vor
Bereits im September 2020 fand der erste bundesweite Warntag statt. An diesem Warntag wurden in allen Bundesländern die Sirenen zur Warnung der Bevölkerung gleichzeitig ausgelöst, um den seinerzeit aktuellen Stand der Bevölkerungswarnung festzustellen.
Im Ergebnis musste konstatiert werden, dass im ganzen Bundesgebiet erhebliche Lücken festgestellt wurden. Auch in Niedernhausen beschloss die Gemeinde kurzfristig deutliche Optimierungen bei der Sirenenabdeckung herbeizuführen. „Als Konsequenz aus den Ergebnissen des ersten Warntags wurde das Sirenennetz der Gemeinde seitdem stetig ausgebaut und verbessert“, berichtet Bürgermeister Joachim Reimann von der Reaktion der Gemeinde auf die gewonnenen Erkenntnisse.
Um das Ergebnis der bislang in die Wege geleiteten Verbesserungen auch in Niedernhausen zu evaluieren, findet am Donnerstag, dem 8. Dezember zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr
erneut ein bundesweiter Warntag statt.
„Zu diesem Zeitpunkt werden in Niedernhausen alle Sirenen ausgelöst und dahingehend überprüft, ob alle Sirenen sowohl digitaler als auch analoger Art ordnungsgemäß funktionieren und vor allem auch durch die Bürgerinnen und Bürger bestimmungsgemäß wahrgenommen werden können“ so der bürgermeister.
Über den Bund sollen hierzu parallel und zentral Warnmeldungen über Fernseh- und Radiosender ausgestrahlt werden. Zusätzlich erhalten alle Smartphone-Besitzer eine Warnmeldung über das sogenannte „Cell-Broadcast“-System. Zwar ist hierfür keine Installation einer Warn-App nötig, allerdings wird empfohlen, neben der Auffrischung der Kenntnisse darüber, welche Alarmsignale- welche Bedeutung haben, die Installation der kostenfreien App hessenWARN vorzunehmen, um alle Alarmierungswege auszunutzen.
„Die Durchführung des Warntages auch in unserer Gemeinde ist im Rahmen des generellen Katastrophenschutzes eine wichtige Maßnahme, um die die Sicherheit der Bevölkerung in Niedernhausen dauerhaft zu gewährleisten. Gerade mit Blick auf die bestehende Energiekrise und deren möglichen Folgen, auch für Niedernhausen, ist es notwendig, dass alle bestehenden Warn- und Hilfeleistungsmöglichkeiten funktionieren und überprüft werden“, so Reimann.
Bitte in farbigem Kasten neben Artikel zum Warntag präsentieren:
Der bundesweite Warntag dient auch der Vorbereitung auf mögliche Notsituationen im Rahmen der Energiekrise. Zwar ist es nach Einschätzung von Experten eher unwahrscheinlich, dass es zu einem Ausfall der Gasversorgung oder zu einem längeren Blackout, d.h. einem größeren Stromausfall, kommt. Gleichwohl empfiehlt die Gemeinde Niedernhausen allen Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Speziell bei einem Blackout wären innerhalb weniger Stunden massive Einschränkungen des täglichen Lebens zu erwarten:
Kein Licht
Von der Leselampe bis zur Straßenbeleuchtung
Keine Kommunikation
Handy, Telefon, Internet,
Fernsehen, Notruf
Kein Geldverkehr
Geldautomat, Kassen,
Zahlungsverkehr, Tankstelle
Kein Einkauf
Nahrungsmittel, Getränke,
Supermarkt, Warenverkehr
Kein Trinkwasser
Kochen, Duschen, WC
Keine Kühlung
Kühlschrank, Gefrierschrank,
privat und auch im Handel
Keine Heizung
Privat und öffentlich
Keine Medikamente
Notfallmedizin, Erkrankte
Seitens der Gemeinde Niedernhausen bereiten sich Verwaltung, Gemeindewerke und Feuerwehren mit Hochdruck auf entsprechende Szenarien vor. So wird es in Niedernhausen Betreuungspunkte für Menschen in Not geben. Im Falle eines Stromausausfalls und einem Ausfall der Kommunikationsmöglichkeiten können Notfälle für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei in allen Feuerwehrhäusern sowie im Rathaus gemeldet werden. Diese Einrichtungen werden dann rund um die Uhr besetzt sein und verfügen über technische Möglichkeiten nach außen zu kommunizieren. Aktuelle Informationen der Gemeinde und anderer Behörden werden über Lautsprecherdurchsagen, Aushänge oder über das Radio erfolgen.
Wichtig ist aber vor allem: Alle Bürgerinnen und Bürger Niedernhausens können sich vorbereiten. Die Prüfung folgender Haushaltsausstattungen für bis zu fünf Tage ohne Strom wird empfohlen:
- Wasser: Die Gemeinde Niedernhausen hat Notfallpläne erstellt, um die Trinkwasserversorgung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Ein Notvorrat mit 2,5l pro Tag je Kopf sollte trotzdem zu Hause vorhanden sein.
- Evtl. Wasserfiltersysteme (autark ohne Strom)
- Nahrung: haltbare Lebensmittel wie z.B. Gläser/Konserven (Gemüse und Obst) /Getreide/Hülsenfrüchte/Nudeln/Reis/Knäckebrot/Zucker/haltbare Milch/…
- Bargeld: die Summe eines doppelten Wocheneinkaufs in kleinen Scheinen und Münzen – gut gesichert!
- Medizin: Hausapotheke und persönlich lebensnotwendige Medikamente (z.B. Insulin)
- Erste-Hilfe-Kasten
- Hygiene Artikel
- Kerzen, Zündhölzer
- Radiogerät (batterie- oder solarbetrieben) oder Kurbelradio
- Ersatzbatterien
- Campingkocher, Brennpaste
- Ggf. Versorgung für Haustiere (Wasser, Futter)
- Ggf. Holz für Heizung / Kamin
- Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung
- Evtl. immer getankter Pkw
Weitere Informationen finden auch im Internet beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de und der Homepage der Gemeinde Niedernhausen unter www.niedernhausen.de.
Gemeindevertretung entscheidet über Sanierung des Waldschwimmbads
Die beiden großen Becken des Waldschwimmbades, das Nichtschwimmer- und das Schwimmerbecken, sind insbesondere im Bereich der Beckenköpfe stark sanierungsbedürftig. Neben deutlichen Beschädigungen der Fliesen und des Betons sind erhebliche Wasser- und damit auch Wärmeverluste zu verzeichnen. Die jährliche behelfsmäßige Reparatur der Frostschäden ist kostenintensiv und angesichts der stark geschädigten Unterlage auch wohl nur noch wenige Jahre zu bewerkstelligen. Langfristig ist eine Sanierung für den Weiterbetrieb des Bades zwingend.
Die Gemeinde hat sich angesichts dieses Sachverhalts erfolgreich um Fördermittel von Bund und Land beworben. Insgesamt wird die geplante Sanierung so mit bis zu 1,22 Mio. Euro unterstützt. Im vergangenen Jahr wurde durch den Gemeindevorstand das spezialisierte Ingenieurbüro protec Ingenieure aus Heilbronn nach vorangegangener Ausschreibung mit den erforderlichen Planungsleistungen beauftragt. Das Büro hat inzwischen eine Entwurfsplanung mit Kostenberechnung für insgesamt drei Varianten vorgelegt. Sowohl Gemeindevorstand als auch die beratenden Fachausschüsse haben sich allesamt klar für die Variante 3 ausgesprochen, die einen unveränderten Erhalt beider Becken vorsieht. Dabei sollen diese aber mit langlebiger Edelstahlauskleidung neu hergestellt werden.
„Auf diese Weise wird eine langlebige, nachhaltige Lösung gefunden. Die Struktur unseres beliebten Schwimmbads bleibt zudem erhalten, so wie es sich unsere Gäste auch immer wünschen. Zudem werden wir prüfen, ob wir im Rahmen der Sanierung auch die eine oder andere zusätzliche Attraktion mit aufnehmen können“, berichtet Bürgermeister Joachim Reimann aus den bisherigen Beratungen.
Alternativ angebotene Auskleidungen mit Folie oder Fliesen werden als nicht empfehlenswert verworfen. Folie altert schnell (Lebensdauer ca. 10 Jahre), wird spröde, neigt zu Blasenbildungen und wird gerade an den Nahstellen leicht undicht. Zudem ist sie anfällig für Vandalismus. Fliesenauskleidungen werden bei Sanierungen und Neubauten kaum noch verwendet, da sie aufwändig in der Anlage und Reparatur sind und zu Frostschäden neigen.
Die Sanierung soll in den Jahren 2024 bis 2025 durchgeführt werden. Damit keine ganze Badesaison verloren geht, soll das Bad in 2024 etwas früher schließen und die Saison in 2025 etwas später beginnen. Kosten wird das Vorhaben die Gemeinde voraussichtlich rund 5,68 Millionen Euro. Allerdings weist die Bauverwaltung der Gemeinde ausdrücklich darauf hin, dass angesichts der aktuellen Lage der Weltmärkte in der Kostenberechnung viele Unwägbarkeiten enthalten sind. Die endgültige Entscheidung über die Vorlage zur Sanierung trifft die Gemeindevertretung am 07. Dezember.