Landrat Frank Kilian: Rheingau-Taunus-Kreis beauftragt Tourismuskoordinator für den gesamten Untertaunus
„Robert Carrera hat am 1. Januar 2023 die Stelle des Tourismuskoordinators für den gesamten Untertaunus übernommen. Wir wollen damit den Tourismus im Untertaunus auf ‚neue Beine stellen‘“, teilt Landrat Frank Kilian mit. Zu Carreras Aufgaben gehört vor allem die Entwicklung neuer touristische Angebote über die kommunalen Grenzen hinweg, aber auch die Aufwertung bestehender Strukturen und Konzepten. Kilian: „Der Koordinator bündelt unter Einbeziehung von Leistungsträgern und Direktvermarktern diese touristische Produktpalette.“ Ziel dieser Maßnahmen ist, den Untertaunus so aufzustellen, dass er innerhalb der Destination Taunus, die auch den Hochtaunus umfasst, als Freizeitregion mit vielfältigen Möglichkeiten wahrgenommen wird. Hierfür ist eine Projektzeit von drei Jahren vorgesehen.
Mit der Neustrukturierung des Tourismus im Rheingau-Taunus-Kreises wurde bereits 2019 der Einsatz eines Tourismuskoordinators für den Untertaunus vorgesehen. Allein die Mitgliedschaft des Untertaunus beim Taunus Touristik Service (TTS), die sogenannte Destinationsmarketingorganisation, führt nicht zu einer strukturellen Entwicklung des Tourismus in der Region, da die Kernaufgabe des TTS nicht die Entwicklung, sondern die Vermarktung von touristischen Produkten ist.
Mit Robert Carrera, der schon in den vergangenen zwei Jahren als Tourismuskoordinator für einen Teil der Untertaunuskommunen tätig war, konnte „ein erfahrener Touristiker“ gewonnen werden, der nicht nur den Untertaunus kennt, sondern in der Region auch gut vernetzt ist, berichtet der Landrat. Als Entwickler der erfolgreichen „Wisper Trails“ hat er u.a. für die Aar-Kommunen Aarbergen, Hohenstein, Heidenrod, Bad Schwalbach und Taunusstein das Wanderwegekonzept der Aar-Schleifen entwickelt. Landrat Kilian: „Darüber hinaus erarbeitet er in enger Zusammenarbeit mit dem TTS ein Freizeitradwege-Konzept für den gesamten Taunus.“ Dieses soll nun auf Kreisebene weiterentwickelt und umgesetzt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit wird das Unesco-Welterbe Limes sein. Mit insgesamt 550 Kilometern Länge, 900 Wachtürmen sowie 120 Kastellen bildet der Limes eines der eindrucksvollsten archäologischen Denkmäler Mitteleuropas. „Wir wollen den Limes mehr in Mittelpunkt unserer touristischen Aktivitäten rücken“, heißt es von Seiten des Kreises. „Das größte Bodendenkmal Deutschlands verläuft wie ein rotes Band durch den Untertaunus und bietet dadurch viele Möglichkeiten zur touristischen Entwicklung“, ergänzt der Tourismuskoordinator.
Darüber hinaus sollen die Projekte aus der Lokalen Entwicklungsstrategie der LEADER-Region Taunus umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die Verbesserung des ÖPNV-Angebots zu den touristischen Zielen, der Ausbau von Wohnmobil-Stellplätzen und die Stärkung der Marke „Taunus“. Carrera: „Bei all diesen Vorhaben sollen sowohl die Gastronomie und die Übernachtungsbetriebe als auch andere Leistungsträger eingebunden werden, die touristische und tourismusnahe Leistungen anbieten.“ Im Fokus stehen dabei auch die Produzenten regionaler Produkte, die es gilt mit dem Gastgewerbe zu vernetzen, um regionale Wertschöpfungsketten auszubauen.