Förderprogramm komplett umgesetzt: „DigitalPakt Schule“
bringt im RTK rund 9,6 Millionen Euro in die Klassenzimmer
- Förderprogramm von Bund und Land für eine bessere digitale Ausstattung wurde zwischen 2019 und 2024 durchgeführt
- Strukturierte LAN-Verkabelungen und flächendeckendes WLAN-Netzwerk an allen 45 Schulen für schulgebundene Geräte
- Moderne Präsentationstechnik in über 1.100 Unterrichtsräumen und über 1.500 mobile Endgeräte
Die Ziele des DigitalPakts Schule konnten im Rheingau-Taunus-Kreis vollständig erfüllt werden: Die zur Verfügung stehende Fördersumme von rund 9,6 Millionen Euro wurde komplett abgerufen und für den Ausbau der digitalen Infrastruktur genutzt. Die Fördersumme wurde zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom Land Hessen übernommen. Als Schulträger hat die Kreisverwaltung alle Förderanträge der insgesamt 45 Schulen im Kreisgebiet bearbeitet und umgesetzt und so die digitale Ausstattung der Schulen intensiv auf- und ausgebaut.
Landrat Sandro Zehner, der auch Schuldezernent im RTK ist, freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Förderprogramms: „Der DigitalPakt Schule ist ein Paradebeispiel dafür, wie gut die Zusammenarbeit von Bund, Land und kommunaler Ebene funktionieren kann. Für die vollumfängliche Finanzierung dieses DigitalPakts bin ich sehr dankbar, genauso wie für die sehr gute Umsetzung durch meine Kolleginnen und Kollegen aus den Fachdiensten Schule und IT in der Kreisverwaltung. Die digitale Ausstattung der Klassenzimmer ist mittlerweile Grundvoraussetzung für eine zeitgemäße und zukunftsfähige Bildung und wir konnten im Rahmen dieses Programms einen riesigen Schritt nach vorne machen. Unseren Kindern bestmögliche Lernbedingungen zu bieten, ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine sehr kluge Investition in die Zukunft unseres Landes.“
Durch die Förderung von Bund und Land konnten im Projektzeitraum 2019 bis 2024 folgende Ziele erreicht werden:
- Flächendeckendes WLAN-Netzwerk an allen Schulen für schulgebundene Geräte
- Strukturierte LAN-Verkabelungen an allen Schulen
- 1.566 iPads mit Schutzhüllen für Schülerinnen und Schüler
- 1.110 iPads mit Apple Pencils für Lehrerinnen und Lehrer
- Ausbau des vorhandenen MDM – Mobile Device Management für die Verwaltung der iPads
- 527 Laptops für Lehrerinnen und Lehrer
- Ausstattung von 1.184 Unterrichtsräume mit Präsentationstechnik
- Digitale Arbeitsgeräte für die Beruflichen Schulen
- Weitere Aufstockung mobiler Endgeräte durch Restmittelverwendung
- Ausstattung des Medienzentrums mit digitalen Arbeitsgeräten wie VR-Brillen, Lego-Programmierkästen sowie einem Ton- und Videostudio.
Die für die Umsetzung zuständigen Fachdienste aus der Kreisverwaltung waren während der gesamten Projektphase mit den Schulen im engen Austausch um eine bestmögliche Unterstützung bei den Förderanträgen und der Auswahl der passenden Ausstattung zu sichern.
Die einzelnen Förderschwerpunkte im Detail:
Präsentationstechniken
Der Punkt umfasst insgesamt 702 interaktive Boards, 278 mobile oder fest installierte Displays und 209 Beamer-Lösungen. Durch Bedarfsabfragen und einen „Showroom“ im Medienzentrum in Geisenheim, wurden alle Schulen mit passgenauen Lösungen versorgt. Verwendete Mittel insgesamt: 6,9 Millionen Euro, mit denen rund 1.200 Unterrichtsräume aufgerüstet wurden.
Mobile Endgeräte
Für die Anschaffung der Boards, Displays und Beamer waren weniger Mittel nötig, als gedacht. Die Restmittel wurden in mobile Endgeräte investiert. So konnten über 1.000 zusätzliche iPads und 60 Laptops angeschafft werden. Während der Corona-Pandemie waren bereits 1.566 iPads über Fördermittel aus dem Digitalpakt angeschafft worden.
LAN-Verkabelung
Die Schulen verfügten weitestgehend über eine strukturierte LAN-Verkabelung. Diese wurde weiter auf- und ausgebaut. In der Lindenschule (Hohenstein-Breithardt), der Lenzenbergschule (Niedernhausen-Niederseelbach) und der Pestalozzischule (Idstein) wurden diese im Rahmen des Digitalpaktes neu verlegt oder erweitert, um die Grundvoraussetzungen an allen Schulen zu vereinheitlichen.
WLAN- Ausstattung
Im nächsten Schritt erhielten alle Schulen eine flächendeckende WLAN-Ausstattung für schulgebundene Geräte. Vor dem Digitalpakt verfügten einige Schulen über eine WLAN-Teilausstattung. Durch das Förderprogramm für Breitbandausbau wurden viele Schulen des RTK gleichzeitig an das Glasfasernetz angebunden. An einigen wenigen Schulen ist der Anschluss geplant und derzeit von lokalen Anbietern abhängig.
Digitale Arbeitsgeräte
Für die Beruflichen Schulen Rheingau (BSR) und die Beruflichen Schulen Untertaunus (BSU) wurden zusätzlich digitale Arbeitsgeräte beantragt und angeschafft. Beide Beruflichen Schulen wurden mit einem digitalen Ton- und Videostudio zum Erstellen von Lehr- und Lernfilmen sowie Podcasts ausgestattet. Die Beruflichen Schulen Untertaunus erhielten zusätzlich ein digitales Labor für die Umsetzung von Projekten mit 3D-Scanner, 3D-Laserdrucker und Lasercutter.
Die Arbeit für die fortschreitende Digitalisierung an den Schulen endet mit dem Abschluss des DigitalPakts Schule natürlich nicht. Die Kreisverwaltung erarbeitet momentan den Medienentwicklungsplan für die kommenden fünf Jahre (2025-2029). Der Medienentwicklungsplan beinhaltet Strategien für die Digitalität und den Medienumgang an den Schulen. In die Entwicklung eingeflossen sind zahlreiche Ideen und Bedarfsanforderungen der Schulgemeinden. Wichtiges Thema ist auch die Umsetzung des Schüler-WLANs im Rahmen eines Bring-Your-Own-Device-Modells (BYOD). Für das Modell, das Schülerinnen und Schüler erlaubt, ihre eigenen Endgeräte im Unterricht zu nutzen, testet der Rheingau-Taunus-Kreis derzeit an drei Pilotschulen verschiedene Systeme. Landrat Sandro Zehner: „Zum einen müssen wir bei der Nutzung privater Geräte in der Schule die IT-Sicherheit und den Datenschutz im Auge behalten. Zum anderen haben wir das Problem der heterogenen Ausstattung: Das schwächste Gerät bildet den gemeinsamen Nenner. Eine Installation von Schullizenzen ist so nur bedingt möglich. Deshalb erarbeiten wir aktuell im Rahmen des Medienentwicklungsplans ein Konzept, das einen einheitlichen und pädagogisch wertvollen digitalen Unterricht ermöglicht. Der Medienentwicklungsplan wird bis Ende März aufgestellt sein und dann den politischen Gremien zur Beratung überlassen.”
Im Dezember 2024 einigten sich Bund und Länder außerdem auf den Digitalpakt 2.0. Dieser sieht eine Laufzeit von sechs Jahren vor und die Investition von insgesamt fünf Milliarden Euro, die gleichmäßig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden. Ziel ist es, die digitale Infrastruktur an Schulen weiter zu verbessern, die Lehrkräfte fortzubilden und die Entwicklung innovativer Lehr- und Lernmethoden zu fördern.
Mehr Informationen zum DigitalPakt Schule in Hessen:
Mehr Informationen zum Digitalpakt 2.0: https://www.bmbf.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2024/12/Digitalpakt.html
Mehr Informationen zum Fachdienst Schule im RTK: