Corona-Virus: Rheingau-Taunus-Kreis registriert einen sprunghaft en Anstieg an Fallzahlen / Vorsicht ist geboten
Der Rheingau-Taunus-Kreis verzeichnet in den letzten Tagen einen sprunghaften Anstieg an Personen, die sich mit CoVid-19 infiziert haben. Aus diesem Grund sieht sich das Kreis-Gesundheitsamt veranlasst, auf die akute Lage im Kreisgebiet hinzuweisen. Derzeit kennt das Gesundheitsamt die Infektionsketten und den Ursprung, so dass die Situation unter Kontrolle ist. Laut der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Renate Wilhelm, sind es neben den bekannten Fällen aus dem Pflegeheim in Niedernhausener auch Reiserückkehrer aus unterschiedlichen Ländern, die für sprunghaft ansteigende Fallzahlen in dieser Woche verantwortlich sind. Dr. Wilhelm: „Damit sind sowohl Reiserückkehrer aus Risikogebieten wie auch aus Nicht-Risikogebieten gemeint. Auch in vermeintlich als unkritisch eingestuften Reiseländern sind Personen nicht vor einer Ansteckung geschützt!“
Daher ergeht der dringende Appell von Krisenstab und Gesundheitsamt: „Wer aus einem Risikogebiet zurückkommt, möge sich zum Schutz der eigenen Personen wie anderer Mitmenschen bitte testen lassen.“ Demnächst soll es für diese Reiserückkehrer sogar eine Pflicht für einen Test geben, so die heutigen Aussagen des Gesundheitsministers. Wer keinen negativen Test und ein ärztliches Attest nachweisen kann, steht laut der Pläne unter Quarantäne und muss zu Hause bleiben.
Wer aus einem Nicht-Risikogebiet zurückkommt, der schützt sich und seine Mitmenschen durch die AHA-Regeln: 1,50 Meter-Abstand halten, auf die Hygiene achten, Alltagsmaske tragen. Die Recherche des Gesundheitsamtes zeigt außerdem, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl an Infizierten durch Kontakt zu Reiserückkehrern entsteht. Die gemeldeten positiven Fälle konnten bis auf wenige Ausnahmen lückenlos zurückverfolgt werden, so dass im Kreisgebiet kein unkontrolliertes Infektionsgeschehen vorzufinden ist, sondern alle Fälle nachvollziehbar sind und entsprechende Maßnahmen getroffen werden konnten.
„Wir appellieren an alle Personen, die Maskenpflicht einzuhalten und auf den Abstand zu achten“, betont die Gesundheitsamtsleiterin. Wenn die Appelle nicht mehr fruchten, und die Warnstufe drei des hessischen Eskalationskonzeptes erreicht wird, müssen Kreis und Krisenstab laut Konzept der Landesregierung über weitergehende, angepasste Maßnahmen nachdenken, um die Pandemie einzudämmen. „Jeder kann seinen aktiven Beitrag zur Eindämmung leisten“, sagen die Mitglieder des Krisenstabes.
Zur Erklärung:
Der kritische Wert von 50 (Inzidenzwert) bezieht sich auf 100.000 Einwohner. Im Fall des RTK, der knapp 190.000 Einwohner hat, müssten 94 Personen innerhalb einer Woche positiv gemeldet werden, damit die Marke erreicht wird. Im Moment zählt der Kreis einen Inzidenzwert von 28, die 50 ist also noch nicht erreicht. Die Liste mit dem Inzidenzwert finden Sie auch auf unserer Homepage unter: https://bit.ly/2PpvPlZ