Zirka 300 Freiwillige meldeten sich nach Aufruf des Kreises bereits

Impfzentrum in Eltville: Personeller Bedarf ist jedoch noch deutlich höher / Viele Kriterien sprachen für den Standort am Wiesweg

„Zirka 300 Freiwillige meldeten sich in den letzten drei Tagen aufgrund des Aufrufes beim Rheingau-Taunus-Kreis, mit dem Personal u. a. aus dem medizinischen und pharmazeutischen Bereich für den Betrieb des Impfzentrums in Eltville am Rhein ab Mitte Dezember gesucht wird. Diese positive Resonanz erfreut uns sehr und zeigt, wie engagiert die Bürgerinnen und Bürger im Kreis sind“, betont Landrat Frank Kilian in einer ersten Reaktion. Diese Welle an Unterstützern beweise aber auch, dass es in diesen Corona-Notzeiten eine große Hilfsbereitschaft unter den Menschen gibt, die sich nicht in die Reihe der Kritikaster stellen, sondern ihr soziales Gewissen zeigen und danach handeln. „Wir danken dafür!“, sagt Kilian.

Unter der Mailadresse hilfe@rheingau-taunus.de können sich auch weiterhin Freiwillige für die unterschiedlichen Tätigkeiten im Impfzentrum – Ärztinnen / Ärzte, Medizinische Fachangestellte, Pharmazeutisch-Technische Assistentinnen und Assistenten, Notfallsanitäter, Gesundheits- und Krankenpfleger, Servicekräfte mit kaufmännischer Ausbildung – bewerben. Kilian: „Derzeit werden die eingegangenen Mails gesichtet und auf einzelne Aufgabenbereiche verteilt.“

Die Zahl von 300 Freiwilligen sei ein erster, guter Start, bedarf aber noch einer weiteren Steigerung. Kilian: „Wir benötigen aber noch weitere Kräfte!“ Denn laut Einsatzbefehl des Landes Hessen sollen, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, zwischen 1.000 und 1.500 Menschen täglich die Schutzimpfung gegen den SARS-CoV-2-Virus erhalten können. Der Kreis rechnet insgesamt mit 250 Tagen, an denen im Schichtdienst von 7.00 bis 22.00 Uhr von montags bis sonntags die Impfungen durchgeführt werden. „Wir rechnen mit zirka 60 Mitarbeitenden pro Tag für das Impfzentrum in Eltville“, erklärt Fachbereichsleiter Stefan Krebs, der gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Joachim Dreier Gespräche mit Vertretern der Rettungsdienste führt. Zudem muss die personelle Ausstattung der mobilen Impfteams, die z. B. Pflegeeinrichtungen besuchen oder zu älteren Mitbürgern fahren, die das Impfzentrum nicht alleine aufsuchen können.

„Das Impfzentrum muss am 11. Dezember einsatz- und funktionsfähig an das Land Hessen gemeldet werden. Danach entscheidet das Land, wann mit den Impfungen begonnen wird. Den Termin, 11. Dezember, erreichen wir, auch wenn noch viele Detailfragen bei einer solch umfangreichen Aufgabe ungeklärt sind. Wir warten noch auf die Antwort des Landes“, betont Kilian. Solch eine Einrichtung benötigt eine komplexe, umfassende Ausstattung, beispielsweise von der IT-Technik über die Anzahl an Sozialräumen und den sicheren Lagermöglichkeiten. Eine Begehung mit dem Messebau-Unternehmen, das den Innenausbau mit Kabinen und den „Impfstraßen“ vornimmt, sowie den bewährten Partnern von den Hilfsdiensten fand statt. Kilian: „Bei der Auswahl des Standorts eines solchen Impfzentrums sind viele, ganz unterschiedliche Kriterien zu berücksichtigen und abzuklären. Dabei schnitten die zusammenstehenden Hallen in Eltville am besten ab“, so Landrat Frank Kilian. Die Entscheidung für den Standort Eltville am Rhein basiert also auf für jedermann nachvollziehbaren Kriterien und Fakten.