Druckereien leiden unter Papiermangel
Papierpreise und die Anspannung auf dem Mark steigen im Gleichschritt. Es fehlt: Papier. Gerade der Markt für grafisches Papier, aus dem Zeitungen, Plakate und Aufkleber bestehen, ist betroffen. Lieferungen bleiben aus.
Von einem Preisanstieg von über 70 Prozent seit Jahresbeginn berichtet Fastmarkets Foex, ein Unternehmen, das Indizes für den Papiermarkt erstellt. Im August kostete eine Tonne Altpapier schließlich knapp 170 Euro. Der Rohstoff macht heute knapp 80 Prozent der Papierproduktion aus. Entsprechend groß ist der Effekt.
Das Problem trifft Druckereien und Verlage besonders hart, und es ist schwer zu beheben. Denn gleich zwei Entwicklungen spitzen die Lage zu: einerseits der Rohstoffmangel, andererseits die knapp gewordenen Produktionskapazitäten. Viele Hersteller haben in den vergangenen Jahren Werke geschlossen oder umgerüstet. Es werden in 2022 einige weitere Druckereien diesen Papiermangel nicht überleben. Unsere Druckerei ist davon auch betroffen, hat uns aber eine sichere Lieferung zugesichert.
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger spricht von einer drohenden Papier-Unterversorgung. Bereits jetzt würden nicht alle Verlage ihre bestellten Papiermengen erhalten.
Auch Knappheit der Schiffscontainer trifft die Branche
Neben Altpapier fehlt Herstellern eine weitere wichtige Ressource: Zellstoff, der außerhalb Europas produziert wird. Aufgrund des stockenden Seehandels fehlt der Rohstoff. Zudem müssen Papierhersteller immer mehr für die Schiffscontainer zahlen, denn auch hier herrscht ein preistreibender Mangel. Die Kosten für Container betrugen im Juni dieses Jahres knapp 6800 Dollar pro Stück. Das ist eine Vervierfachung im Vorjahresvergleich.
Auch unser Verlag stellt sich dieser Herausforderung und bittet alle Berichterstatter, ihre Texte möglichst kurz zu halten. Dieser Papiermangel wird uns bis mindestens erstes Quartal 2022 begleiten.
Vereinsheft:
Das Heft ist nun fast fertig vorbereitet, aber der Preis für den Druck hat sich nun eklatant verteuert. Wir, der Verlag, wollen nun nicht bei den Sponsoren und der Gemeinde „betteln“ und uns an einem raren Rohstoff bedienen und stellen das Projekt somit in den Sommer 2022 zurück. Wir bitten hier um Ihr Verständnis und sichern weitere wöchentliche Auslieferung zu.
Haiko Kuckro