Grundstücke gesucht!


Für eine Tiny-Haus-Siedlung in Niedernhausen

In einer gemeinsamen Sitzung haben der Bauausschuss sowie der Sozial-, Umwelt- und Klimaausschuss von Niedernhausen einstimmig beschlossen: Es soll eine Tiny-Haus-Siedlung für Niedernhausen geben. Gesucht wird nun ein Grundstück im Gemeindegebiet, das sich für eine Bebauung mit den kleinen, mobilen Häusern eignet.

Angestoßen hatte die Projektidee für Niedernhausen die Gruppe „außergeWOHNlich“. Ihr Kern setzt sich aus drei jungen Familien zusammen, von denen einige selbst seit mehreren Jahren in Tiny Häusern leben – und dieses Wohnmodel nun aufgrund einer großen Nachfrage auch anderen Menschen in Niedernhausen ermöglichen möchten.

„Unser Ziel ist ein kleiner Verbund aus sieben bis zehn Tiny Häusern“, erklärt Gründungsmitglied Anett. Denn so ließen sich Räume und Materialien gemeinsam nutzen, zum Beispiel in einem Gemeinschafts-Tiny-Haus mit Gästezimmer und Co-Working-Space oder durch E-Car-Sharing. „Tiny-Haus-Leben heißt wirklich nicht verzichten – sondern sinnvoll teilen.“

Neben dem Gemeinschaftsgedanken entstünden aber immer mehr Tiny-Haus-Siedlungen in Deutschland auch aus Gründen der Nachhaltigkeit: „Gerade in Zeiten einer Energiekrise, wie wir sie gerade erleben, und angesichts der rasant zunehmenden Klimaveränderungen halten wir Tiny-Haus-Siedlungen für absolut sinnvoll“, ergänzt Christian, Entwicklungsingenieur und selbst Tiny-Haus-Bewohner. „Denn dort lassen sich alle Energiekreisläufe ressourcenschonend verschalten, sodass die Bewohner*innen von Tiny Häusern Energie und Geld sparen können, ohne ihren Lebensstandard groß zu verändern.“

Bei der Gemeinde Niedernhausen fand die Projektidee von außergeWOHNlich großen Zuspruch, weshalb nun nach einstimmigem Beschluss des Bauauschusses sowie Sozial-, Umwelt- und Klimaausschusses ein Grundstück für die Realisierung einer Tiny-Haus-Siedlung gefunden werden soll. Gesucht werden mindestens 3000 m², die sich durch eine geringe Hanglage und einen guten Zugang für die Tieflader auszeichnen, die die Tiny Häuser später an ihren Bestimmungsort bringen sollen. Um keine Außenzersiedelung zu fördern, sollte sich das Grundstück außerdem in Ortsrandlage befinden. „Das praktische an Tiny Häusern ist, dass sie nahezu keine Flächenversiegelung benötigen und somit Baumbestände auf dem Grundstück geschont werden können“, sagt Ariane, ebenfalls Gründungsmitglied von außergeWOHNlich. „Außerdem ließe sich das Grundstück im Falle einer Auflösung des Projekts schnell und leicht komplett renaturalisieren.“

Eine Machbarkeitsuntersuchung des Bauamtes Niedernhausen hatte bereits sechs geeignete Grundstücke im Privatbesitz für eine mögliche Projektrealisierung ausfindig gemacht. Trotzdem sind interessierte Grundstücksbesitzer*innen aus allen Stadtteilen Niedernhausens eingeladen, bei möglicherweise eigenen, passenden Grundstücken an die Gemeinde oder die Gruppe um außergeWOHNlich heranzutreten. Ihre Kontaktdaten finden sich auf der Website www.aussergewohnlich-leben.de.