Schule

Schule aus – was nun?

Geht das 2. Schulhalbjahr zu Ende, so stehen die Schüler und Schülerinnen der Theißtalschule zum Abschluss der 9. Klasse Hauptschule und der 10. Klasse Realschule vor der Entscheidung, wie es künftig weiter gehen soll. Ob es der Besuch einer weiterführenden Schule mit höherem Abschluss oder der Beginn einer Berufsausbildung werden wird? Da ist es natürlich sinnvoll, mit Findung einer solchen Entscheidung nicht bis zum letzten Tag zu warten, sondern sich zunächst rechtzeitig

nach seinen persönlichen Neigungen und Wünschen zu fragen und sich dann darüber zu informieren, welche Möglichkeiten persönlicher Entwicklung diese Berufswahl oder Schulfortführung bieten wird. So ergeht es derzeit knapp 120 Jugendlichen, die zum Schuljahrsende im Sommer diesen Jahres die Theißtalschule verlassen werden. Bereits jetzt nimmt im Lehrplan der Schule die Sicht auf Tätigkeiten in Berufen und „das praktische Leben“ breiten Raum ein. So wurden Berufsbilder im Unterricht untersucht, sie beschrieben und ihre Voraussetzungen und Inhalte diskutiert. Vor „Corona“ haben das Thema die Schüler/innen mit einer Ausstellung ihrer Arbeiten zu unterschiedlichen Berufsbildern dokumentiert. Für die vergangene Woche am Mittwoch wurden 21 Lehrbetriebe in die Schule eingeladen, um ihre Kompetenz in der Berufsausbildung für Handel, Dienstleistung, Fertigung, Handwerk und Verwaltung vorzustellen. Die beiden Lehrerinnen Verena Naujoks und Frau W. Javed-Shaukat hatten die „Berufsmesse“ vorbereitet und die Jugendlichen zu den Info-Ständen der Aussteller in der Aula und im D-Gebäude der Schule eingeladen.

Klar, die „Klassiker“ der Arbeitsvermittlung, die Agentur für Arbeit und das Lehrstellen Radar, wie auch die IHK Wiesbaden in Vertretung ihre Ausbildungsbetriebe sowie die Handwerkskammer waren vertreten. Letztere mit moderner Visualisierung in einem 3D-Kino Blicke und  „online“-Besuche in Werkstätten der immerhin 137 Ausbildungsberufen ihrer Mitglieder erlaubte. Studierende der Hochschule Geisenheim erläuterten die an ihrer Universität angebotenen Studiengänge in den Fachrichtungen Pflanzen, Lebensmittel, Umwelt und Garten-/Landschaftsbau. Und verwiesen auf die Möglichkeit, zunächst erfolgreich eine Berufsausbildung zu absolvieren und dann – ohne Abitur – ein Regelstudium zu beginnen. Der sogenannte „Modellversuch Hessen“. Im Stand daneben wurde vom Berufsverband der Landschaftsbauer kreativer Gartenbau gezeigt. Die Gemeinde Niedernhausen präsentierte sich für 8 Ausbildungsberufe in ihrer Verwaltung, der Fachtechnik und insbesondere im Beruf zum/r Erzieher/in in den 6 eigenen Kindertagesstätten der Gemeinde.

Über ihre vielfältigen Aufgaben und damit Möglichkeiten in attraktiven Berufen bundesweit informierten der Zoll und das Bundeskriminalamt mit seiner Sicherungsgruppe in Ermittlung, in Forensik oder Forschung und Entwicklung. Auch die Bundeswehr war mit einem Infostand vertreten, an dem über die militärischen Laufbahnen und Voraussetzungen, aber auch über die zivilen und verwaltungstechnischen Berufsbilder dort informiert wurde. Die SÜWAG als Grundversorger für Gas, Wasser, Abwasser, Strom und Energieerzeugung benötigt vom Fachinformatiker, im Büromanagement und in der Industrie- und Betriebstechnik eigenen Nachwuchs. Mit Kochmütze und weißer Berufskleidung warben 2 Köche im Auftrag der DEHOGA für die Vielfalt beruflicher Betätigung in Gastronomie und Gastgewerbe. Die ausgelegten Holzkochlöffel gingen reißend weg. Die Abwicklung des Geldverkehrs bietet mit den Banken und Sparkassen nach wie vor einen interessanten Arbeitsplatz, betonten die Vertreter der Nassauischen Sparkasse (NASPA). Aus der Fertigung schilderten die Mitarbeiter/in der Firma Glyn Jones GmbH Electronic in Idstein ihr Kerngeschäft in der Herstellung und dem Vertrieb von Betriebs- und Prozess Elektronik. Bei 140 Mitarbeitern/innen in Idstein würden derzeit 3 Auszubildende und 2 Praktikanten beschäftigt. Über die Breite der möglichen Ausbildungen in sozialen und medizinischen Berufen informierte die HELIOS-Klinik HSK aus Wiesbaden und der ASB Rettungsdienst Westhessen.

Aber auch die hier in der Gemeinde ansässigen Betriebe bilden ortsnah aus, zeigen das und werben für ihre Ausbildungsarbeitsplätze.  So das Autohaus Hoffmann GmbH, die Vertretung von Renault und Dacia, das zum Automobilkaufmann und in der Werkstatt zum KfZ-Mechatroniker ausbildet. Oder die DM-Drogerie in der Frankfurter Straße, an dessen Stand Celien und Sandra im 3. Lehrjahr über ihre Ausbildung zur Drogistin berichteten. Es war auf dem Rundgang, das muss festgehalten werden, schon zu sehen, mit wie viel Ernst und Eigeninteresse die Jugendlichen Gespräche führten, fragten, sich in ihre Blocks Notizen machten, ihre Adressen hinterließen und sich mit Info-Material für eine spätere Detailsicht der angefragten Berufsbilder eindeckten. Sie wissen, es geht auch um ihre Zufriedenheit und Erfüllung bei der Wahl ihres künftigen Berufes.

Eberhard Heyne

Bildunterschrift:   621  Interessiert an den vorgestellten Berufsbildern – die Schulabgänger der Theißtalschule

624  Aus Küche und Gastronomie – attraktive Arbeitsplätze werden vorgestellt