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Unser Gesundheitssystem

Viele Medikamente gehen in Deutschland gerade aus. Ob Fiebersäfte oder Schmerzmittel, viele Packungen sind immer öfter gar nicht mehr verfügbar. Woran liegt das? Es liegt daran, dass unser Gesundheitssystem sich schon lange von der Marktwirtschaft gelöst hat, und ersetzt wurde durch ein System, in dem die Kassen festlegen, welcher Preis für ein Medikament abgerechnet werden darf, und die Hersteller dann sehen müssen, wie sie damit zurecht kommen. Steigen dann die Herstellungskosten, zum Beispiel Energie- und Transportkosten, wird die Produktion also teurer, ohne dass die Kassen-Preise ebenfalls angepasst werden, dann lohnt es sich für viele Hersteller nicht mehr, dieses Medikament in Deutschland noch anzubieten. Wenn jemand ein Produkt herstellt, und die Produktionskosten höher sind als der Erlös, der für das Produkt bezahlt wird, dann wird jeder Produzent aufhören, zu verkaufen. Wenn die Marge, also der Teil vom Verkaufserlös, der die Herstellungskosten übersteigt, immer geringer wird, dann verkauft man das Produkt noch, aber in Zeiten hoher Nachfrage bedient man dann lieber das Ausland, wo die Margen besser sind, und vernachlässigt den deutschen Markt, wo man kaum noch etwas verdient. Auch eine Lagerhaltung, die Geld kostet, rentiert sich dann nicht mehr. Weil die Kassen in Deutschland in den letzten Jahren besonders rigoros bei der Preis-Festsetzung waren, verstärken sich beide Effekte, und sind die Ursache für den Mangel an Medikamenten. Es geht sogar noch weiter: Weil Medikamenten-Hersteller immer stärker unter diesen Problemen leiden, stellen viele die Produktion in Deutschland ein, und man produziert gleich in anderen Ländern. Das erschwert es zusätzlich, in Zeiten knapper Ressourcen an die Packungen heranzukommen. Deutschland war früher für seine Pharma-Industrie berühmt, wir galten früher mal als „Apotheke der Welt“, doch diese Zeiten sind vorbei. Es bleibt daher nur der Ausweg, dass die Politik in sich geht, und den Kassen-Sozialismus auflockert: Es muss nach Möglichkeiten gesucht werden, wie die Medikamenten-Hersteller wieder etwas an der Produktion verdienen, so dass sie auch motiviert sind, hier in Deutschland ihre Produkte zu verkaufen, und auch eine vernünftige Lagerhaltung zu betreiben. Ähnliches gilt für die Bezahlung von Ärzten: auch hier war in den letzten Jahren immer stärker zu beobachten, zumindest bei den gesetzlichen Kassen, dass die Honorare gravierend gedeckelt wurden, und die Kassen drastische Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Ärzte durchgezogen haben. Der Arztberuf wurde immer unattraktiver, und das schon seit Jahren. Die Folgen sehen wir immer öfter: in ländlichen Regionen wird die Versorgung mit Fachärzten zunehmend gefährdet, geschlossene Praxen finden keine Nachfolger mehr. Auch hier ist es wieder die gleiche Ursache: die Politik legt einseitig fest, wieviel bezahlt werden darf und sorgt dafür, dass es unwirtschaftlich wird, sich als Arzt niederzulassen. Und auch hier muss dringend das Ruder herum gerissen werden. Das pikante an der Geschichte ist, dass ein ganz bestimmter Gesundheitspolitiker in den vergangenen Jahren für genau diese dramatische Entwicklung die Wurzeln gelegt hatte, und immer stärker die Planwirtschaft in das Gesundheits-System einfließen ließ. Sein Name: Karl Lauterbach. Jetzt steht er vor den Scherben dieser Entwicklung, und es fällt ihm in aller Dramatik selbst auf die Füße. Immerhin hat er mittlerweile verstanden, was er mit diesen Maßnahmen angerichtet hat und welche fatalen Wirkungen damit erreicht wurden. Er beginnt, diese Politik zurückzudrehen, und als Parlamentarier werden wir ihn dabei unterstützen, wieder marktwirtschaftliche Grundlagen im Gesundheitssystem zu verankern. Damit wir morgen wieder gut mit Medikamenten versorgt werden, und auch hier im ländlichen Raum wieder Ärzte zuziehen und Praxen eröffnen.