Liebe Leserinnen und Leser,
an dieser Stelle informieren wir Sie in Zusammenarbeit mit dem Niedernhausener Anzeiger regelmäßig zu interessanten Themen rund um unsere Gemeinde Niedernhausen. Hier unter „Neues aus dem Rathaus“ erhalten Sie Hintergrundinformationen sowie kurze, offizielle und seriöse Fakten aus erster Hand direkt aus Ihrer Gemeindeverwaltung.
Herzliche Grüße
Ihr Joachim Reimann
Bürgermeister
Planer legen Pläne für Sanierung des Lenzhahner Wegs vor – Gemeindevertretung muss über Ausbauvariante entscheiden
Die Planungen zur grundhaften Sanierung des Lenzhahner Wegs treten in die nächste Phase. Die Gemeinde Niedernhausen hat vor, die wichtige innerörtliche Verkehrsader ab der Abzweigung Taunusstraße aufwärts zu sanieren. Die Länge des Abschnitts beträgt rund 1.100 Meter. Der Gemeindevorstand hat in seiner letzten Sitzung über die kommenden Schritte beraten und der Gemeindevertretung umfassende Planungsunterlagen zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.
Im Rahmen der Gesamtmaßnahme werden die Gemeindewerke Niedernhausen die Entwässerungskanäle und Wasserversorgungsleitungen erneuern. Zudem ist vorgesehen, die technische Infrastruktur der externen Versorgungsträger auszubauen bzw. zu erneuern.
Mit den Planungsleistungen zur Grundlagenermittlung und Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2) wurde nach erfolgter Ausschreibung durch den Gemeindevorstand das Ingenieurbüro Grandpierre & Wille, Idstein beauftragt. Als Basis der o.g. Planungsleistungen wurden zunächst eine Bestandsvermessung und eine Baugrunderkundung durchgeführt. Ergänzt wurden die Leistungen durch eine Verkehrserhebung.
Weiterhin fanden Abstimmungen mit der Theißtalschule und dem Rheingau-Taunus-Kreis (u.a. Koordination mit dem geplanten Neubau Mensa/Bücherei) statt.
Auch mit der Fördermittelstelle bei Hessen Mobil wurde Kontakt aufgenommen. Eine Förderung der Straßenbaumaßnahme durch das Land Hessen von bis zu 60 % ist möglich. Dafür müssen allerdings bestimmte Vorgaben etwa bei der Gehwegbreite erfüllt sein, die nun durch das Ingenieurbüro und die Gemeindeverwaltung in zwei mögliche Ausbauvarianten umgesetzt wurden, die auch der zunehmenden Bedeutung des Radverkehrs Rechnung tragen sollen. Straßenübergänge werden allesamt barrierefrei ausgebaut.
Am 02. Mai 2022 wurden die Überlegungen und ausgearbeiteten Varianten dem Bauausschuss und Vertretern des Gemeindevorstands im Rahmen eines Ortstermins vorgestellt und diskutiert.
Die beiden vorgeschlagenen Varianten gehen im unteren Teil des Lenzhahner Wegs bis zur Einmündung Quellenweg beide davon aus, dass bergauf ein Radfahrschutzstreifen eingerichtet werden soll. Den Bedürfnissen des ÖPNV wird dadurch Rechnung getragen, dass auch zwei Busse im Begegnungsverkehr aneinander vorbeifahren können.
Oberhalb dieses Abschnitts sieht eine Variante die Fortführung des Schutzstreifens vor, die andere eine Freigabe des Bürgersteigs für Radfahrer zur freiwilligen Nutzung in Verbindung mit alternierendem Parken auf beiden Straßenseiten.
Die Vorgaben des Landes Hessen als Fördermittelstelle führen zwangsläufig dazu, dass sich die Anzahl der Stellplätze für Kraftfahrzeuge in beiden Varianten etwas reduziert. Zusätzliche Parkplätze will die Gemeinde daher auf einem Grundstück im Eigentum der Gemeinde im unteren Teil des Lenzhahner Wegs schaffen. Geplant ist ebenfalls, für einige öffentliche Ladestationen für E-Autos zu sorgen.
Neben den Planungen zur Erneuerung der Entwässerungskanäle und Wasser-versorgungsleitungen haben auch bereits Abstimmungen mit der Syna GmbH und weiteren Versorgungsträgern stattgefunden.
Im Zusammenhang mit der Stromversorgung wurde der zukünftige Bedarf für Ladesäulen für Elektrofahrzeuge angesprochen und der Versorger um Ausarbeitung diesbezüglicher Lösungsvorschläge gebeten.
Die übrigen Versorgungsträger wurden aufgefordert, im Hinblick auf notwendige Ausstattungen für den Netzausbau digitaler Medien Vorschläge zu unterbreiten und diese in die weiterführenden Planungen einzubringen.
Nach derzeitiger Kostenschätzung des Ingenieurbüros wird die Maßnahme insgesamt rund 6,3 Millionen Euro kosten, wobei aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Situation die Planer darauf hinweisen, dass die Baupreisentwicklung derzeit kaum vorhersehbar ist und noch größere Abweichungen von dieser Kostenschätzung möglich sind. Die Summe zeigt, wie wichtig für die Gemeinde die Generierung der eingeplanten Fördermittel ist.
Im nächsten Schritt muss nun die Gemeindevertretung festlegen, welche Ausbauvariante weiterverfolgt werden soll. Diese wird dann Grundlage für die weiteren Planungsschritte und den konkreten Fördermittelantrag.