In der Pflege brennt es
Der Pflege im Rheingau-Taunus-Kreis geht es miserabel. Personalnotstand, ausgebrannte Mitarbeiter*innen und gerade einmal 5,60 Euro pro Bewohner*in am Tag für das Essen stehen zur Verfügung.
Seit 26 Jahren arbeitet Thomas Frohn in der Pflege. Aktuell ist er Heimleiter des Seniorenzentrums Taunusstein. „Seit 26 Jahren hat sich, was den Personalschlüssel angeht, nichts verändert“, so Frohn. Das gravierendste Problem sei das fehlende Personal. Wenn Pflegekräfte nun 500 Euro mehr verdienen, ändere das nichts daran, dass sie völlig überfordert und ausgebrannt seien. „Ab Juli sollte es mehr Personal geben, wie per Vorgabe zur Personalbemessung (kurz: PeBeM) beschlossen, doch passiert ist bisher nichts“, erläutert Frohn.
„Im Pflegesektor brennt es. Hier müssen wir als Land und Kreis zusammenarbeiten. Auch kleine Schritte helfen“, stellt Landtagskandidatin der Grünen Miriam Fuchs heraus. Bei ihrem Besuch im Seniorenzentrum Taunusstein erläutert ihr Heimleiter Frohn, dass hohe Frustration herrsche. Die Verantwortlichen von Bund und Land schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu und überlassen die Pflegeeinrichtungen sich selbst. Und besser wird es dann auch nicht, wenn die Kassen Anträge ablehnen, die gesetzlich eigentlich beschlossen seien.
„An Lösungsvorschlägen für die Alten- und Pflegeheime muss nun mit Nachdruck gearbeitet werden“, betont Fuchs. „Wir müssen es unter anderem auch ausländischen Pflegekräften ermöglichen, in Deutschland in der Pflege zu arbeiten. Und dafür brauchen wir beispielsweise vom Kreis geförderte Sprachkurse“, stößt Fuchs an.
Es werden immer mehr Seniorenzentren benötigt, um den Bedürfnissen einer älter werdenden Bevölkerung gerecht zu werden. Die steigende Zahl älterer Menschen stellt eine Herausforderung dar, da sie spezielle Pflege und Betreuung benötigen, um ein würdevolles und erfülltes Leben zu führen. Seniorenzentren spielen eine wichtige Rolle, indem sie eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten, darunter medizinische Versorgung, soziale Aktivitäten und Unterstützung im Alltag. Jedoch ist es bedauerlich, dass aufgrund der aktuellen schlechten Rahmenbedingungen Frohn derzeit niemandem empfehlen würde, neue Seniorenzentren zu bauen.
Abhilfe kann hier eine verstärkte Zusammenarbeit auf Bundes-, Landes- und Kreisebene schaffen. Angesichts der wachsenden Anzahl älterer Menschen und ihrer spezifischen Bedürfnisse ist es von entscheidender Bedeutung, dass Seniorenzentren in ihrer wichtigen Rolle angemessen unterstützt werden und eine würdevolle Pflege und Betreuung gewährleistet werden kann.