Erneuter Machtwechsel im Rathaus
Die Regierungszeit des närrischen Volkes oder ihrer Repräsentanten näherte sich dem Ende. Folgerichtig hatte auch der Niedernhausener Elferrat seinen im November eroberten Rathausschlüssel mit einer kleinen Delegation von Präsident Max Stähler, den Elferräten Dieter Drabick, Michael Grote und Hans-Jürgen Schröder zu seinem rechtmäßigen Besitzer, Bürgermeister Joachim Reimann zurückgebracht. Nach einer – für Lachen und Frohsinn – schwierigen fünften Jahreszeit und in diesen beängstigten Tagen sei er, so Elferratschef Max Stähler, da doch am besten aufgehoben. Aber nicht ohne auf die, wie er meinte, großartigen Verdienste der närrischen Regentschaft zu verweisen. So die Bemühungen, die Coronawelle zu senken, so dass man auf eine ganz normale Osterzeit hoffen kann. Oder den mühsam angehäuften Vorrat an Beton und grüner Farbe, mit dem der Bauhof heimische Hässlichkeiten zubetonieren und mit frischem Grün versehen kann. Leider bestünden, so bedauerte der Narrenchef, die Lieferungen wegen der aktuellen Probleme mit den Lieferketten noch aus. Besonders zur „Befriedung“ des Autals und zur Rettung des Waldes würde betoniertes Grün helfen, ist er sicher.
Er stellte die berechtigt Frage, ob, und wenn ja, wie in diesen Tagen von Putins kriegerischem Angriff auf die Ukraine närrischer Fasching gefeiert werden könne. Und meinte, die Rosenmontags-Demo in Köln sei ein Beispiel dafür, wie es gehen kann. Um auch in schweren Zeiten Humor nicht zu kurz kommen zu lassen und den Menschen Mut und Hoffnung zu machen. Mit der Übergabe der Schlüsselgewalt wird nun das Rathaus wieder mit gebotenem Ernst regiert.
Eberhard Heyne
Bildunterschrift: Ende der närrischen Herrschaft über das Rathaus