Liebe Niedernhauserinnen und Niedernhausener,
in der vergangenen Woche hatten wir Sie darüber informiert, dass der Rheingau-Taunus-Kreis die Sporthalle an der Theißtalschule in Niedernhausen quasi ab sofort als Notunterkunft für geflüchtete Menschen herrichten wollte. Hintergrund ist eine deutliche Erhöhung der Zuweisung von Flüchtenden, die in den kommenden Wochen erwartet wird. Der Kreis rechnet aktuell fast mit einer kurzfristigen Verdoppelung der Zuweisungszahlen.
Da im gesamten Kreisgebiet wohl aktuell und kurzfristig keine hinreichenden Kapazitäten in bestehenden und neuen Unterkünften geschaffen werden können, weicht der Kreis nach der Sperrung der Schulsporthalle in Geisenheim vor einem halben Jahr jetzt abermals auf Sporthallen als Notlösung aus.
Der Rheingau-Taunus-Kreis wird als Ergebnis weiterer intensiver Prüfungen nun aber von einer Belegung der Sporthalle an der Theißtalschule in Niedernhausen absehen. Stattdessen wird derzeit unter besonderer Dringlichkeit doch, wie ursprünglich von Theißtalschule und Gemeinde als Alternative vorgeschlagen, die Autalhalle für die Unterbringung geflüchteter Menschen umgebaut. Landrat Kilian korrigierte nach sehr konstruktiven Gesprächen, in denen alle Fakten, wie die Erfordernisse für eine Unterkunft, ausgiebig beleuchtet wurden, die ursprüngliche Entscheidung des Kreishauses. Das Ergebnis ist, dass nun die Autalhalle hergerichtet werden soll.
Für dieses Umdenken möchten wir uns ausdrücklich bedanken. Unser Dank gilt aber auch den vielen Eltern, die sich in den vergangenen Tagen selbst aktiv gegenüber dem Rheingau-Taunus-Kreis eingebracht haben und auf die Bedeutung eines funktionierenden Schulsportangebots hingewiesen haben. Ohne diese Unterstützung aus der Elternschaft wäre vieles nicht möglich gewesen.
Unser besonderer Dank gilt aber vor allem den Vereinen, die Hauptleidtragende einer Hallensperrung sind – egal ob Schulsporthalle oder Autalhalle. Denn natürlich bleibt es dabei, dass weiterhin drei ganze Hallenfelder in Niedernhausen für einen unbestimmten Zeitraum ersatzlos wegfallen. Das ist ein herber Schlag für die betroffenen Vereine. Und man kann eigentlich nur sagen, dass von zwei möglichen schlechten Optionen lediglich die Bessere zum Zuge gekommen ist. Die Konstruktivität und das Verständnis, mit dem die Entscheidung in den vergangenen Tagen ganz überwiegend seitens der Vereine aufgenommen wurde, ist nicht selbstverständlich und verdient Hochachtung und Respekt!
Denn durch die späte Entscheidung müssen nun unter großem Zeitdruck etliche bauliche Maßnahmen umgesetzt werden, weswegen die Hallensperrung wortwörtlich von einem Moment auf den anderen vorgenommen wurde. Bereits kommende Woche rechnet die Kreisverwaltung mit dem Einzug der ersten Geflüchteten.
Klar ist, dass die Gemeinde in den kommenden Tagen und Wochen versuchen wird, Vereinen und Schule so gut es geht in dieser schwierigen Situation zu helfen. Dabei richten wir auch den Blick über unsere Gemeindegrenzen hinweg und hoffen auf Solidarität. Wir werden sicher nicht immer zufriedenstellende Lösungen finden können, aber wir wollen nach ihnen suchen. Der Rheingau-Taunus-Kreis als Schulträger und Hallenbetreiber hat seinerseits ebenfalls größtmögliche Unterstützung zugesichert.
Es bleibt dabei: Die Unterbringung von Menschen in Turnhallen oder anderen öffentlichen Gebäuden, die damit ihrem eigentlichen sozialen Zweck entzogen werden, kann eigentlich nur letztes und höchst befristetes Mittel sein. Als Bürgermeister habe ich in den letzten Tagen bei den Verantwortlichen der Kreisverwaltung darum gebeten, auch die zuletzt nicht verfolgten Containerlösungen wieder mehr in den Blick zu nehmen. Auch werden in den kommenden Monaten weitere Unterkunftskapazitäten für mehrere hundert Menschen im Rheingau-Taunus zur Verfügung stehen. Gleichwohl bleibt aber natürlich immer eine unbekannte Größe für die Kommunen in Deutschland: Die Entwicklung der Flüchtlingszahlen in der Zukunft.
Joachim Reimann Konstanze Kreutzer
Bürgermeister Schulleiterin Theißtalschule
Bau der größten Solaranlage in der Gemeinde hat begonnen
Der Bau des Solarparks Rabenwald in Niedernhausen hat jetzt begonnen – seit dem 14. Oktober wird der Zaun um das Gelände errichtet. Ab 25. Oktober wird das weitere Material für die Unterkonstruktion angeliefert, die bis Mitte November abgeschlossen sein soll. Anschließend kommen die eigentlichen Solarmodule. Läuft alles ohne Verzögerung ab, soll die Anlage dann zum Jahresbeginn 2023 in Betrieb gehen.
Der hinter dem Friedhof Niedernhausen gelegene Solarpark zwischen den beiden Bahnlinien wird eine Leistung von 766 Kilowatt (peak) und damit jährlich rund 800.000 Kilowattstunden Strom erzeugen – also ungefähr so viel, wie der neue Wohnpark Farnwiese nach dem Bezug aller Häuser verbrauchen wird. Damit wird der Solarpark die größte Solarstromanlage in Niedernhausen sein.
Eine finanzielle Beteiligung über die Bürgergenossenschaft pro regionale Energie mit Sitz in Diez ist für Niedernhausener Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 30. Oktober möglich. Nähere Infos hierzu finden sich unter: https://pro-regionale-energie.de/buergerbeteiligung-am-solarpark-rabenwald-in-niedernhausen
Straßensanierungen im Gemeindegebiet laufen nach Plan
Die diesjährigen Oberflächensanierungen von Straßen und Wegen im Rahmen des Straßenmanagementsystems laufen planmäßig. Bereits seit einigen Tagen werden die ersten 500 m des Pfingstweidwegs in Oberjosbach erneuert. Der Abschnitt wird voraussichtlich noch bis Ende Oktober voll gesperrt sein. Seit dieser Woche arbeitet die beauftragte Fachfirma am Tannenweg und Seelbacher Weg in Engenhahn. Kommende Woche soll die Ferienzeit genutzt werden, um mit den Arbeiten in der Trompeterstraße in Engenhahn sowie dem Seelbacher Grund in Niederseelbach zu beginnen. Ab Anfang November werden dann Abschnitte der Dr.-Jakob-Wittemann-Straße in Oberjosbach sowie der Waldstraße in Königshofen saniert.